Reisebericht Ocean Majesty – 29. Mai bis 08. Juni 2023 – Teil II

Reisebericht Ocean Majesty – Karibisches Flair im Ärmelkanal

Reisebericht Ocean Majesty – nach 1.348 Tagen konnte ich endlich wieder am 29.05.23 mit einer Hochseekreuzfahrt durchstarten. Ab bis Kiel sollte es zu den Kanalinseln gehen, doch wetterbedingt kam es ein wenig anders. Unterwegs war ich mit der kleinen Ocean Majesty von Hansa Touristik.

Im Blogbeitrag gibt es heute den zweiten Teil des Reiseberichtes für Euch.

Reisebericht Ocean Majesty – Jersey – mal wieder kein Landgang

Foto: Auch Jersey gab es wetterbedingt nur von Bord aus zu sehen

Zurück auf den Kanalinseln nach einer erneut stürmischen Überfahrt über den Kanal, zeugte sich das gleiche Bild wettermäßig wie vorgestern. Raue See und mächtig Wind. Die große Fähre, die uns tendern sollte, kam nicht näher als 10 Meter heran. Es wurden trotzdem mehrere Versuche über Stunden gemacht, wärend ich inzwischen dazu übergegangen war, an meinem neuen Buchprojekt zu arbeiten, um den Tag wenigstens sinnvoll zu nutzen.

Gegen Mittag kam die Durchsage vom Kreuzfahrtdirektor, dass wir nun weiterfahren würden in Richtung St. Malo. Dort war allerdings der Liegeplatz aktuell noch belegt und wir müssten auch erst ein paar Stunden noch auf den Lotsen warten. Für die Überfahrt nach St. Malo benötigten wir drei Stunden und erreichten Frankreich am Abend gegen 19 Uhr. Wir wurden in die Stadt geschleust, vielleicht das maritime Highlight des Tages.

Während die meisten Männer am Abend das Endsiel des DFB-Pokals schauten, was meine Eintracht Frankfurt leider verlor, erlebte ich einen tollen ABBA-Abend in der Hanse Show Lounge mit der Bordband. Am meisten freute ich mich aber am Ende des Tages auf eine ruhige Nacht.

Foto: Die „Omy“ in der Schleuse von St. Malo

St. Malo – bezaubernd schön und meine persönliche Challenge

Foto: Statue von Bertrand-François Mahé de la Bourdonnais vor den Reeder Häusern

Nach einem tollen Frühstück und einer sehr ruhigen Nacht machte ich mich auf, St. Malo zu entdecken. Die Statue von Bertrand-François Mahé de la Bourdonnais vor den eindrucksvollen Reeder Häusern war fast direkt neben meinem Schiff und mein erster Fotostopp. St. Malo ist von einer dicken Stadtmauer umgeben und ich begann meinen Rundgang durch die Porte St.Louis.

Foto: Altstadt von St. Malo

In der Stadt waren, obwohl es Sonntag war, die meisten Geschäfte geöffnet und so schlenderte ich ausgiebig durch die schmalen Gassen und besuchte den einen oder anderen Laden, um tolle Souvenirs zu kaufen. Später stieg ich die Stufen zur Stadtmauer empor, um ein wenig die Aussicht zu genießen. Dabei entdeckte ich den tollen, breiten Sandstrand und es zog mich sofort dorthin. Nur kurze Zeit später war ich an einem der schönsten Strände, die ich bisher auf der Welt gesehen hatte. Erwartet hatte ich das selbst nicht im Norden von Frankreich.

Foto: Am Strand in St. Malo
Foto: Die Étoile de Roy im Hafen von St. Malo

Nach einem schnellen Mittagessen an Bord, begab ich mich erneut in Richtung Stadt. Die Étoile du Roy, der Nachbau einer Kosarenfregatte , bekannt aus Kapitän Hornblower, war mein eigentliches Ziel gewesen und natürlich ging ich gleich an Bord. Das Schiff ist 46,3 Meter lang und 10,4 Meter breit und der Großmast ist 35,66 Meter hoch. Besonders beeindruckend fand ich die vielen Kanonen und, dass es auch möglich war, den Salon im Inneren zu besichtigen.

Foto: An Bord der Étoile de Roy
Foto: Selfie mit Kapitän Hornblower

Was dann passierte, überraschte mich selbst. Als ich das nachfolgende Fotos schoss, kam ich plötzlich auf die Idee ,mit dem Riesenrad zu fahren. Ich habe totale Höhenangst, was ich dazu erwähnen muss, aber vielleicht waren es die vielen bisherigen Bordtage und die wenigen Landgänge, die mich dazu gedanklich geführt hatten. Ich begab mich also in Richtung Riesenrad zu meiner ganz persönlichen Challenge.

Foto: Blick auf das Riesenrad von St. Malo

Bevor ich das Ticket kaufte erkundigte ich mich mit meinem gebrochenen Französisch aber durchaus, wie lange die Fahrt dauern würde. Zehn Minuten erschien mir durchaus machbar. Interessanterweise hatte ich gar kein Problem mit der Höhe und dem Auf- und Abfahren. Das überraschte mich sehr. Ich mochte es nur nicht so gern, wenn die Gondel oben herum fuhr, da es an diesem Tag in St. Malo doch sehr windig war und die Gondel sehr wackelte. Danach war ich sehr stolz und gönnte mir noch auf einem alten Schiff am Hafen ein Gläschen Crement.

Foto: Blick auf St. Malo aus dem Riesenrad

Am Abend verließen wir den Hafen von St. Malo pünktlich um 18 Uhr 30. Irgendwie würde ich hier nochmals gern hinfahren, denn ich hatte auch viele, interessante Dinge in der Umgebung entdeckt, die ich aber natürlich nicht alle sehen konnte. Um 21 Uhr gab es dann das legendäre Schokoladen-Buffet an Bord, dieses Mal als Dessertbuffet, was ich eine sehr gute Idee fand. Im kompletten Restaurant auf Deck 3 gab es viele, leckere süße Sachen zu entdecken und zu probieren.

Foto: Kult auf der „Omy“ das Schoko-Buffet

Isle of Wight und eine wunderschöne Crew-Show

Foto: Erster Blick auf die berühmten Kreidefelsen

Am nächsten Morgen ankerten wir pünktlich vor der Isle of Wight, genauer gesagt vor der Stadt Cowes, dem drittgrößten Ort der Insel von dem auch die Fähren zum englischen Festland abgehen. Ein Blick von Deck 5 zeigte mir, dass es heute mit dem Tendern kein Problem geben würde und ich freute mich. 2018 lag ich mit der „Omy“ hier schon einmal und wir hatten schlechtes Wetter. Damals schon war ich mit einem regionalen Tourguide, der Jane, verabredet und heute konnte ich sie endlich treffen, damit sie mir ihre Insel zeigt. Ich wollte auf jeden Fall die Kreidefelsen aus der Nähe sehen und natürlich die berühmten „Nadeln“. Außerdem war ich neugierig auf Geschichten über Land und Leute.

Da unsere Liegezeit nur von 8:00 – 15:00 Uhr war, ein sportlicher Plan, zumal immer erst die gebuchten Ausflüge mit dem Tenderboot das Schiff verlassen. Ich traf Jane gegen 09 Uhr 45 im Hafen und verbrachte einige wundervolle Stunden mit ihr auf dieser bezaubernden Insel, über die ich Euch gern in einem separaten Blogbeitrag in der nächsten Zeit berichten werde. Zumal dieses Reiseziel auch auf meiner Bucket-List der TOP 10-Reiseziele stand, die ich 2017 aufgestellt haben und, die vermutlich mal überarbeitet werden müsste.

Foto: Die Ocean Majesty for Cowes

Zurück an Bord gab es am Nachmittag das „Wiener-Cafe“ mit Torten ohne Ende, was ich mal ausließ. Ich freute mich total auf den Abend im Theater, denn die legendäre Crew-Show im Theater stand für 21 Uhr 15 auf dem Programm. Es wurde – wie gewohnt – gesungen, musiziert und getanzt und Kreuzfahrtdirektor Thorsten Busch moderierte in gewohnter Weise sehr sympathisch. Mein Highlight war neben den tanzenden Kellners aus dem Restaurant der Abschluss, als viele Nationen friedlich nebeneinander mit ihren Heimatflaggen zum Lied „We are the world“ performten. Ein richtiges und wichtiges Signal in dieser Zeit und deshalb gibt es auch dieses Video! <3

Auf der Suche in Ostende …

Foto: Ocean Majesty an der Pier in Ostende

Am nächsten Tag um 8:00 Uhr erreichte ich Belgien und damit den Hafen von Ostende. So richtig hatte ich keinen Plan. Erwartet hatte ich ein mondänes Seebad. Das Wetter war eher wolkig und ein kühler Wnd empfing mich, als ich an Land ging. Wir lagen in unmittelbarer Nähe des Bahnhof und als erste Maßnahmen steuerte ich die Kathedrale St. Peter und Paul an, die mich im Inneren mit ihren Glasmalereifenstern wirklich begeisterte.

Foto: Ostende – St. Peter und Paul

Weiter ging es entlang der Straße Visserskaai, die direkt vom Hafen an den Strand führte. Was ich sah, begeisterte mich mäßig. Jede Menge Restaurants und Bauten im 80iger Jahre Stil. Der Strand war breit und weit und das windige Wetter machte es nicht besser. Auf der Promenade fand ich dann moderne Kunst, das Ensemble „Rock Strangers“ von Arne Quinze. Der Künstler will mit diesem Kunstwerk der Einheitlichkeit der Stadtplanung entgegenwirken, wie ich dem Internet entnahm.

Foto: Ostende, die „Rock strangers“

Zurück zum Hafen ging ich durch die Altstadt, die ich nicht sehr charmant fand. Überall waren unbewohnte, zerfallene Häuser oder entstehende Neubauten zu sehen. Den Seebadcharme suchte ich vergeblich. Dafür fand ich das Hotel und Restaurant „Le Bassin“ und beschloss heute mal auswärts Mittag zu essen.

Foto: Ein leckeres, einheimisches Bier in Ostende
Foto: Beef Tartar in Ostende – ein Träumchen

Ich glaube das war die beste Entscheidung des Tages. Ein Tartar, wie ich es selten gegessen hatte und ein tolles, lokales Bier. So blieb Ostende mir wenigstens kulinarisch in guter Erinnerung. Am Abend war ich zu Gast am Tisch des Kreuzfahrtdirektors geladen, denn der 2. Gala-Abend fand schon an diesem Abend statt. Bei leckerem Essen, plauderte ich in netter Runde und natürlich wurde auch die übliche Eisbombe präsentiert. Die lieben Restaurant-Kellner sangen zum Abschied für uns.

Foto: Gala-Menü am Abend Ocean Majesty

Ab 21 Uhr wurde in der Hansa Show Lounge eine Reise in 80 Tagen um die Welt mit dem ocean motion ballet geboten. Es war in Anlehnung an den bekannten Film und erneut waren diese Tanzeinlagen und die Kostüme des Ballets einfach ein Knaller. Ich war total begeistert und die Zeit verging wie im Flug.

Foto: Das ocean motion ballet der Ocean Majesty

Reisebericht Ocean Majesty – Seetag und nächtliche Kanalpassage bis Kiel

Foto: Heckwelle am Seetag auf der Ocean Majesty

Am letzten Seetag in Richtung Kiel war das Wetter wieder durchwachsen. Bei nur 15 Grad passierten wir die belgischen und später Nordfriesischen Inseln. Natürlich gab es den ganzen Tag Programm an Bord, doch ich nutzte den Tag eher, um noch ein wenig zu schreiben und natürlich die Koffer fertig zu machen. Bis zur Einfahrt in den Nord-Ostsee-Kanal um 22 Uhr war durchaus bewegte See.

In Kiel ging der Check-Out am nächsten Tag zügig und sehr unproblematisch. Bereits um kurz nach 10 Uhr saß ich in meinem Auto und brauste Richtung Travemünde.

Foto: Ocean Majesty – ein schöner Platz auf Deck 7, auch bei kühlerem Wetter.

Reisebericht Ocean Majesty – Mein Fazit

Die MS Ocean Majesty ist ein kleiner Klassiker, der kleine, individuelle Häfen anläuft und eine aufmerksame, liebevolle Crew hat. Ich brauche weder eine Rutsche noch eine Eisbahn, sondern ein schönes Heck und den Blick auf das Meer, um eine Kreuzfahrt zu genießen. Nach drei Jahren war die Erwartungshaltung natürlich hoch und die Reise sehr speziell ausgesucht. Es war meine erste Reise nach 20 Jahren, wo insgesamt fünf Ziele nicht besucht werden konnten. Das waren leider auch alle Kanalinseln. Für das Wetter kann man niemand verantwortlich machen. Was mich nachdenklich stimmte, war die Tatsache, dass diese Wetterlage bereits vor unser Reise bekannt war und auch, dass diese noch andauern würde. Ich hätte mir von der Reederei ein akzeptabeles Ersatzprogramm gewünscht, anstatt mehrere Male über den von starkem Seegang geprägten Ärmelkanal hin- und her zu fahren. Das Thema habe ich aber bereits adressiert, denn ich finde nur so kann aus Fehlern auch gelernt werden.

Lust bekommen auf die schöne Destination St. Malo? Mehr Infos über diese Stadt findest Du hier.

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