Vasco da Gama – Reisebericht Metropolen & Landschaft Teil II

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Vasco da Gama – vom 30.07.-10.08.23 war ich auf der Vasco da Gama von nickocruises. Die 11tägige Tour führte von Kiel aus nach Dänemark, Norwegen und nach Schottland. Danach ging es – wetterbedingt – außerplanmäßig zurück in den Hamburger Hafen.

Und nun, Leinen los für Deine virtuelle Kreuzfahrt, Teil II

Vasco da Gama – stürmische Orkney Inseln

Foto: Typisches Haus auf den Orkneys
Foto: Am Ring of Brodgar

Kurz nachdem die Vasco da Gama am 04. August 2023 in Kirkwall, der Hauptstadt der Insel Mainland, der größten der schottischen Orkneys, angelegt hatte, ging es um 08 Uhr 15 mit einem Reedereiausflug auch schon von Bord. Es war sehr windig, doch ich erreichte den Bus noch ohne Regen. Nach einer kurzen Rundfahrt durch Kirkwall, kam der Bus nach einer halben Stunde am Steinkreis Ring of Brodgar an. Anders als 2004, als ich schon mal hier war, mussten wir ein Stück entfernt parken. Neu war auch, dass man als Besucher nur noch zu festen Führungszeiten in den Steinkreis kam. Diese waren leider erst ab 10 Uhr und wir viel früher. So wanderte ich außen herum und es begann leider leicht zu regnen.

Meiner Faszination tat dies aber keinen Abbruch. Der Steinkreis hat einen Durchmesser von 104 m und ist damt größer als Stonehenge.  Von den ursprünglich etwa 60 Steinen sind noch 27 erhalten. Entstanden ist er wahrscheinlich 2700 v. Chr. Auf der Rückfahrt passierte wir dann auch noch die Standing Stones of Stenness in unmittelbarer Nähe. Im Anschluss folgte eine Rundfahrt über die Insel, die auch nach Scapa Flow führte, einem Naturhafen, der viele historische Geschichten um den 1. und 2. Weltkrieg zu erzählen hat. Aus dem 1. Weltkrieg liegen heute noch Schiffe auf Grund, zu denen Taucher gern Ausflüge unternehmen.

Foto: Vortrag vom Lektor

Zurück an Bord, es regnete mittleweile stark, besuchte ich am Nachmittag den Vortrag des Lektors für die Stadt Aberdeen, die ein neuer Hafen für mich sein würde. Mit Konstantin Patschke war ein brillianter Lektor, der auch über viel Humor verfügte, an Bord. Er hielt keine Ausflugspräsentation, sondern eine über das Zielgebiet und gab auch sehr individuelle Tipps.

Am Abend hatte ich das Indische Abendessen an Bord für einen Aufpreis von 25 EURO (ohne Getränke) im Restaurant Fusion auf Deck 8 gebucht. Es toppte auf keinen Fall das Japanische, aber auch hierzu wird es noch einen separaten Blogbeitrag später geben.

Ein wunderbarer Musical-Abend in der Showlounge auf Deck 7 und 8 beendete dann diesen Tag.

Foto: Indischer Abend im Restaurant „Fusion“
Foto: Musicalabend in der „Hollywoods Show Lounge“

Vasco da Gama – Aberdeen im Regen, aber schön!

Foto: Einfahrt zum neuen Liegeplatz der Kreuzfahrtschiffe in Aberdeen
Foto: Besucht der Art Gallery aufgrund von Dauerregen
Foto: Aberdeen ist auch im Regen schön
Foto: Die Gärten

Am nächsten Tag legten wir gegen 8 Uhr am Morgen in Aberdeen an der neuen Pier an, die gerade erst in diesem Jahr fertiggestellt wurde. Allerdings war es noch eine ziemliche Baustelle. Das Wetter war mal wieder auf Regenkurs, doch trotzdem machte ich mich am Vormittag mit dem Shuttlebus (Kosten pro Fahrt 10 EURO) auf den Weg in die Stadt. Als ich aus dem Bus stieg, wurde der Regen noch mehr und so beschloss ich, die Art Gallery zu besuchen. Sie ist die größte, öffentliche Gallerie im Norden Schottlands. Im Skulpturenhof gab es eine Ausstellung zum Thema Liebe und in den angrenzenden Räumen eine Bademodenausstellung (Making a splash!) aus vergangenen Zeiten. Der Eintritt war übrigens kostenlos.

Danach probierte ich trotz Regen es doch nochmal mit der Stadt. Vor der St. Mark’s Church of Scotland sah ich überraschend die Figur eines Osterhasens sitzen. Ich sah genauer hin und stellte fest, dass der Hase zum Big Hope Trail, einer öffentlichen Kunstausstellung, gehörte. Vom 02.07. bis 03.09. zeigen insgesamt 40 Hasen den Weg in den Norden um das Engagement einer Wohltätigkeitsorganisation, die krebskranke Menschen unterstützt, zu feiern. Auf der anderen Seite sah ich die erst 2022 wieder eröffneten Union Terrace Gardens und es regnete immer noch. So nahm ich den Shuttle zurück zum Hafen und beschloss, dass Aberdeen ein anderes Mal wirklich noch eine zweite Chance verdient hat. Interessanterweise war es dann am Hafen trocken und zur Abfahrt um 18 Uhr kam dann sogar noch die Sonne heraus.

Foto: Der schönste Sonnenuntergang auf dem Weg nach Dundee
Foto: Am Abend Theater

Und als der Sonnenuntergang dann seine Zeit fand nach einigen Stunden, erhaschte ich den Schönsten der Reise und das nach dem Regentag. Am Abend besuchte ich das Theater. An diesem Abend hatte Jamie seine Soloshow, die ich toll fand.

Vasco da Gama – unterwegs in Dundee

Foto: Auf Tour mit dem hop-on-hop-of Bus durch Dundee
Foto: Dennis the Menace ist eine berühmte Comicfigur in Dundee
Foto: Das Dundee Schottenmuster

Mit Dundee am Tag drauf, erreichten wir schon den letzten Hafen dieser Reise und lagen erstmals overnight. Das Wetter hatte sich deutlich verbessert. Es kam ein Mitarbeiter der Tourist-Info an Bord mit umfangreichem Prospektmaterial. Ich beschloss, Dundee am ersten Tag mit dem hop-on-hop-off Bus zu erkunden, um mir einen Überblick zu verschaffen. Da der kostenlose Shuttlebus gerade weg war, bestellte ich mir ein Taxi in den Hafen, was prima klappte. In der Crichton Street musste ich dafür über eine Stunde auf den roten Bus warten, aber es gab schon erste, spannende Eindrücke.

Foto: Vasco von der Brücke aus
Foto: Dundee von oben

Dann endlich kam der Bus und wir überquerten zuerst die 2250 Meter lange und sehr eindrucksvolle Tay Road Bridge. Es gab tolle Blicke auf die Stadt und natürlich auch auf die Vasco da Gama im Hafen. Vorbei an der Universität, dem The MacManus Hauses (Gemäldegalerie) ging es zum höchsten Aussichtspunkt über Dundee, The Dundee Law. Auf der Rückfahrt stieg ich am Bahnhof aus. Gegenüber befand sich das Designmuseum V & A Dundee und dort lag auch die RSS Discovery. Heute ist sie ein Museumsschiff, aber Robert Falcon Scott unternahm früher seine ersten Expeditionen in die Antarktis damit. Zurück zum Hafen nahm ich wieder ein Taxi und obwohl ich am Bahnhof stand, empfand ich die Wartezeit sehr lang. Vielleicht, weil Sonntag war.

Foto: V&A Dundee und die RSS Discovery

Zurück an Bord, genoss ich einen Burger aus dem Alfresco Grill. Dieser war jeden Tag von 13 bis 21 Uhr geöffnet und Speisen wie Burger, Pizzen, Salate, Currywurst wurden frisch zubereitet. Durchaus auch mal eine Alternative, die ich empfehlen kann. Nach dem Abendessen verquatschte ich mich mit netten Mitreisenden auf dem Pool-Deck auf Deck 11, so dass ich es nicht mehr ins Theater schaffte. Dafür gab es in der tollen Bar The Dome auf Deck 12 mit Aussicht auf die vor mir liegenden Bohrtürme, die hier geparkt waren, noch ein Glas Weißwein.

Foto: Einen Burger vom Alfreso Grill
Foto: Blick auf die Bohrinseln von Deck 12 The Dome

Vasco da Gama – mein Geheimtipp Broughty Ferry

Foto: Blick auf Broughty Castle
Foto: Strand in Schottland? Geht!

An Tag 2 in Dundee beschloss ich auf eigene Faust einen Ausflug ins nahe gelegene Broughty Ferry, einem Vorort von Dundee, zu unternehmen, da über die Reederei alle Ausfüge zum Glamis Castle bereits am ersten Seetag ausgebucht waren. Und wenigstens ein Castle wollte ich bei dieser Reise in Schottland schon besucht haben. Die Taxifahrt vom Hafen dauerte keine zehn Minuten. Der Fahrer war sogar so lieb, mir zu zeigen, wo seine Kollegen im Ort standen für die Rückfahrt. Er setzte mich direkt am Castle ab.

Broughty Castle wurde 1496 erbaut und trohnt noch heute auf einer kleinen in den Meeresarm hineinragenden Halbinsel. Damit ist es ein Castle, was direkt am Strand liegt und bezaubernd schöne Ausblicke auf das Wasser gibt. Es gilt als ein Scheduled Monument. Das ist eine geschützte archäologische Stätte im Vereinten Königreich. Auch ein Museum befindet sich im Castle, doch ich hatte an dem Tag mehr Lust auf den Steinmauern zu spazieren und ein paar ruhige Momente am Strand zu genießen.Nach einer Weile machte ich mich dann auf in die Stadt Broughty Ferry, die ich nach wenigen Minuten Fußweg erreichte.

Foto: Das Ferry House am Eingang der Stadt

Das Broughty Ferry House bietet bereits seit 1921 Frauen eine Zuflucht bzw. Unterkunft. Heute befindet sich hier ein Betreutes Wohnen mit 16 Zimmern für Frauen.

Foto: Alt trifft modern

Auf dem weiteren Weg in die Stadt fand ich diesen interessanten Kontrast zwischen alt und neu. In der Stadt gibt es zahlreiche, individuelle Geschäfte, die obwohl Bankfeiertag war, erfreulicherweise alle geöffnet waren. Ebenso sah ich zahlreiche interessante Restaurants. Eingekehrt bin ich dann aber in den Pub, The Anchor, um ein gutes, lokales Bier zu genießen. Broughty Ferry ist ein unbedingtes Muss, wenn man nach Dundee kommt. Ich hätte mich dort auch einen ganzen Tag aufhalten können, nahm aber gegen Mittag ein Taxi zurück zur Vasco da Gama.

Foto: Individuelle Geschäfte in der kleinen Stadt
Foto: Ein klassicher Pub
Foto: Ein lokales Bier musste sein

Nachdem ich auf den Shetlands, den Orkneys, in Aberdeen und in Dundee vergeblich gesucht hatte, fand ich dann doch noch einen Mann im typischen Schottenkilt! Es war einer der Reiseleiter der Nachmittagsausflüge und er posierte gern für ein Foto für mich. An dem Tag selbst unternahm ich nicht mehr viel. 6 Tage Landgänge hintereinander hatten mich schon ein wenig müde gemacht. Am Abend sah ich dann Broughty Ferry nochmals beim Auslaufen von Deck 11 aus von oben. Das war sehr schön. Ich freute mich nun auf 2 Seetage, die aber vermutlich von Seegang geprägt werden würden, denn ich hatte schon erfahren, dass wir nicht zurück nach Kiel, sondern Hamburg als Endhafen wegen einer starken Windvorhersage ansteuern würden.

Foto: Endlich ein Mann im Schottenrock
Foto: Passage Broughty Ferry am Abend

Vasco da Gama – 2 bewegte Seetage in Richtung Hamburg

Foto: Ein „wenig“ Wellengeflüster
Foto: Das Vasco da Gama Buffet am Abend
Foto: Demonstration Obst- und Gemüseschnitzen
Foto: der Elton-John-Abend im Theater

Der angekündigte Seegang war bereits in der Nacht spürbar, als wir die Nordsee erreichten. Mich störrte das aber nicht. Bedingt dadurch, dass wir teilweise nur mit 7 Knoten vor uns hindümpelten, war das Schaukeln auch erträglich. Das Bordprogramm war voller Aktivitäten, aber ich erholte mich erstmal von den letzten Landtagen. Die Ausgabe der Kofferanhänger für den Hamburger Hafen war super organisiert, jedoch hielten sich viele Gäste einfach nicht an die ausgeschriebenen Zeiten und stellten sich teilweise an den falschen Countern im Konferenzraum Bondi auf Deck 7 an.

Am Abend fand das Vasco da Gama Buffet auf dem Lido Deck (Deck 11) statt, aber das Waterfront Restaurant war ebenfalls geöffnet. In der Hollywood Showlounge erlebte ich einen sehr schönen und musikalischen Elten-John- Abend, bevor es nach einem Absacker im Blue Room auch schon ins Bett ging.

Foto: Auf Kurs Richtung Hamburg
Foto: Showkabine Penthouse Suite 10003
Foto: Showkabine Penthouse Suite 10003
Foto: Showkabine Penthouse Suite 10003
Foto: Kapitän Adrian und sein Team verabschieden sich

Auch der 3. Seetag war wackelig, obwohl wir wieder nur dümpelten und stundenlang vor der Einfahrt in der Elbe lagen, in die wir aber erst gegen Mitternacht einfuhren. Am Morgen konnte man verschiedene Kabinenkategorien besichtigen. Die Penthouse Suite war schon sehr interessant. Am Vormittag nah ich dann auch an dem sehr interessanten Vortrag von Lektor Konstatin Patschke teil: 40.000 km über & unter dem Meer. Nach dem Mittagessen packte ich die Koffer und besuchte am Abend das letzte Mal das asiatische Restaurant Fusion. Nach der Show „A night in New York“ im Theater verabschiedete sich Kapitän Adrian mit seinem Team auf der Bühne.

Vasco da Gama – Ankunft in Hamburg

Foto: Hallo Hamburg!

Bei schönstem Sonnenschein erreichten wir am nächsten Tag den Hamburger Hafen und das Kreuzfahrtterminal von Steinwerder. Durch eine gute Organisation nach den farbigen Kofferanhängern, gestaltete sich der Abstieg genau so entspannt wie der Aufstieg am ersten Tag.

Mehr Infos über meinen Geheimtipp Broughty Ferry gibt es hier.

Mein Fazit

Die Vasco da Gama ist ein schönes Schiff mit vielen Plätzen, auf denen man gern sitzt. Die Crew ist freundlich, lieb und stets hilfsbereit. Das Routing war außergewöhnlich und mein Buchungsgrund. Die Abendunterhaltung in der Showlounge fand ich abwechslungsreich, ein wenig mehr Party generell hätte mir gefallen. Bei der Qualität der Speisen ist nach meiner Meinung noch Luft nach oben, über alle Restaurants bis auf The Grill. Beispiel: Bestelle ich eine Zwiebelsuppe mit Käse überbacken und ich finde keinen Krümel Käse, dann gefällt mir das nicht. Ebenso nicht, wenn ich ein Schweinefilet ordere und eine halbe, harte Haxe bekomme. Aber, das ist Kritik auf hohem Niveau. Ich fahre gern wieder mit, wenn das Routing passt.

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