Ushuaia – die südlichste Stadt Argentiniens
Die „Schweiz“ vom Beagle-Kanal!
Ushuaia, die südlichste Stadt Argentiniens, besuchte ich im Rahmen meiner Kreuzfahrt um die Welt. „Bucht, die nach Osten blickt“ bedeutet der Stadtname in der Sprache der Ureinwohner. Es war der 30. Tag meiner 115tägigen Reise und ich verbrachte zwei Tage in dieser spannenden Region.
Heute nehme ich Euch im Blogbeitrag mit auf einen Streifzug durch die Stadt und auf einen wirklich tierischen Ausflug.
Ushuaia – nur ein paar Schritte und schon war ich in der „Schweiz“
Neugierig blickte ich vom Schiff aus das erste Mal in die kleine Stadt. Die Häuser ließen den Eindruck eines Schweizer Bergdorfs vermuten. Die Berge, die sich deutlich und hoch hinter ihr erhoben, teilweise mit Schnee bedeckt, unterstützten diesen Eindruck noch. Also begab ich mich sofort auf einen Rundgang in den Ort, der nach letzter Zählung nur ca. 57.000 Einwohner hatte. Es war ca. 20 Grad warm, sehr sonnig, aber ein kräftiger Wind wehte über Stadt und Land.
Ich fand interessante Souvenirgeschäfte und tolle Restaurants, die von den legendären Königskrabben bis hin zum traditionellen Fleischgericht, dem Lamm, das im Ganzen über offenem Feuer und sichtbar für die Gäste gegrillt wird, alles anboten. Ich wusste gar nicht genau, wohin ich zuerst gehen sollte. Außer uns waren noch ein weiteres Kreuzfahrtschiff vor Ort und auch zwei Expeditionsschiffe, die am Abend gen Antarktis starten sollte. Überall warb die Stadt mit dem berühmten „fin del mundo“, dem Ende der Welt. Ich glaubte das gern.
Ich nahm zuerst mal das ehemalige Gefängnis unter die Lupe, was heute ein Museum ist. Dort bestaunte ich die Geschichte Ushuaias auf den Wänden und auch die ehemalige Gefängnisbahn. Dann schlenderte ich weiter die Avenida San Martín, die Haupteinkaufsstraße, entlang und fast in jedem Geschäft gab es Pinguin-Souvenirs. Ich begann mich schon auf den nächsten Tag zu freuen, denn da war der Ausflug zum Pinguinfelsen mit der Reederei geplant.
Zum Mittagessen kehrte ich in die bunte Bar Ideal ein, die im Grunde ein Irish Pub war und auch dementsprechen eingerichtet. Sie sollte die älteste Bar des Ortes sein und ich genoss einen wirklich hervorragenden Krabbencocktail. Danach begab ich mich zurück zur Costa Deliziosa und ruhte ein wenig nach diesen vielen Eindrücken aus.
Irgendwie ging mir das Lamm aber nicht aus dem Kopf und so verzichtete ich gern auf das Abendessen an Bord und maschierte nochmals in die Stadt und bestellte in einem typischen Restaurant Lamm Asado. Aufgezogen war das Lamm auf einer Eisenkonstruktion, die einige Meter über einem Feuer in die Höhe ragte. Es schmeckte fantastisch und der Service im Restaurant war auch nett. Außerdem war es schön, mal nicht an Bord zu essen. Danach schlenderte ich zurück in den Hafen und ging recht früh ins Bett, da der Ausflug am nächsten Tag schon um 7 Uhr beginnen sollte.
Ushuaia – auf zu den Pinguinen!
Der Halbtagesausflug in die Tierwelt Feuerlands startete mit einem Katamaran im Hafen. Wieder hatte ich Glück mit dem Wetter, es war sonnig, wieder windig aber nur noch 10 Grad warm. Das Schiff war konfortabel eingerichtet und bot auch warme Getränke und kleine Speisen. Zum Fotografieren konnte man auf eine kleine Außenterrasse am Heck gehen. Bevor wir die Pinguin-Insel erreichten, hatten wir einige Stopps an anderen Inseln und sahen Kormorane und Seelöwen aus nächster Nähe.
Dann erreichten wir endlich die Insel. Dieses Eiland war nur 1,6 Kilometer groß, doch auf ihr wohnten Tausende von Magellan-Pinguinen, die bei meinem Besuch alle artig am Strand standen und sich auf das Menschenschauen freuten. Sie schwammen, sie liefen, sie neckten sich, es ist eine wahre Freude, dabei zuschauen zu dürfen. Speziell beeindruckt hat mich, dass Pinguine, wenn sie sich einmal als Paar gefunden haben, sich nie wieder in ihrem Leben trennen. Es gibt sie noch, die wahre Liebe für das ganze Leben. Aussteigen durften wir übrigens nicht, aber der Katamaran war direkt auf den Strand gefahren. Es gab aber trotzdem genug Gelegenheit, diese Tiere zu beobachten. Das an dem Tag keine Königs-Pinguine da waren, störte mich nicht.
Zum Mittagessen und zum Aufwärmen ging es zurück an Bord. Ich bestellte erstmal Suppe. Was ich an dem Tag noch nicht ahnte, ich hatte mir eine so heftige Erkältung eingefangen, die sich ab dem nächsten Tag meldete und mir sogar für Tage die Stimme nahm. Erst ein „Heilmittel“ einer indonesischen Barmitarbeiterin, was schrecklich schmeckt und ich gurgeln musste, ließ meine Stimme langsam zurück kehren. Trotzdem bleiben diese zwei Tage am „fin del mundo“ unvergessen und ich kann den Besuch von Ushuaia nur emfehlen!
Ihr wollt mehr von meiner Weltreise erfahren und sehen? Dann lest meinen Bildband!
Klingende Namen · Rio de Janeiro, die Osterinseln, die Südsee, Sydney und Kapstadt sind Traumziele, die man von einer Kreuzfahrt um die Welt erwartet. Doch wie fühlt es sich an, vier Monate lang in einer 14 Quadratmeter großen Kabine zu wohnen? 115 Tage gemeinsam mit 2000 anderen Passagieren aus aller Welt auf engem Raum zusammen zu sein? Wie erträgt man als Kreuzfahrer 68 Seetage, wo nur Wasser um einen herum zu sehen ist? 33 216 Seemeilen. 38 Häfen …
Dieser Bildband zeigt in faszinierenden Bildern die großen und kleinen Highlights dieser Reise um die Welt – zwischen den Kontinenten Südamerika, Australien/Ozeanien und Afrika: Perth, Port Louis (Mauritius), Papeete (Tahiti) und Moorea (Französisch-Polynesien), um hier nur einige der Stationen des Schiffes „Costa Deliziosa“ zwischen dem Start- und Zielhafen Savona in Italien zu nenne. Und der dazugehörige Text gibt Einblick in die Gefühle einer so langen Reise und die Emotionen, die einen „da draußen“ unweigerlich überfallen können. Das Spezialkapitel erzählt die Geschichte der Reederei Costa Crociere und Details über das schwimmende Heim: das tägliche Programm an Bord und über Veranstaltungen und Feste, die die Kreuzfahrer gemeinsam feierten.
Erschienen im Verlagshaus Würzburg / Stürtz, 19,95 EUR. Hier ist er bestellbar!