Re:connect – meine Highlights der Frankfurter Buchmesse 2021
Ein Stück Normalität kehrte für mich zurück!
Re:connect ! Nachdem im letzten Jahr alle Messen pandiemiebedingt nur online stattfinden konnten, öffnete die Frankfurter Buchmesse vom 20.-24.10.21 endlich wieder ihre Tore. Ich besuchte die Messe am Mittwoch und Sonntag und berichte im heutigen Blogbeitrag von meinen Highlights und auch ein wenig, wie sie sich so anfühlte, die erste Messe, die immer noch in der Corona-Zeit stattfand.
Re:connect – der Sonnenaufgang über dem berühtmten Messeturm
Es war fast wie ein Zeichen von oben. Als ich mich mit dem Auto der Messe näherte, ging die Sonne direkt über dem Messeturm auf und meine Euphorie war grenzenlos. Noch nie hatte ich mich so auf den Messebesuch in den Jahren zuvor gefreut. Schnell im Turm eingeparkt, ging es über den Haupteingang hinein zur Messe. Die viele leeren Ticketschalter irritierten, obwohl ich ja wußte, dass Tickets nur vorab bestellbar waren. Es war kurz nach 8 Uhr und ich staunte über die wenigen Menschen.
Zunächst ging es durch die Sicherheitskontrolle, die in einer Nebenhalle stattfand. Impfnachweise, das Ausstellerticket und der Personalausweis musste vorgezeigt werden. Es war dort nicht mal 5 Minuten Wartezeit und schon konnte ich mich in Halle 3.0 begeben, um den Stand B104 vom Bundesverband der jungen Autorinnen und Autoren e.V. aufzubauen. Gegenüber waren die Mörderischen Schwester e.V. plaziert. Auch hier bin ich MItglied und nahm gleich Kontakt auf. Punkt 9 Uhr war ich fertig, aber die ersten Fachbesucher trafen nur schleppend ein. Die Stände waren doppelt so groß und die Gänge doppelt so breit, aber es blieb deutlich leerer an diesem ersten Tag, als sonst in Frankfurt. Meine erste Besucherin zauberte mir aber ein Lächeln auf die Lippen, was man aufgrund der Maske nicht sah. Unter allen Büchern, die wir am Stand ausstellten, näherte sie sich meinem Liebesroman „Kreuzfahrt mit Papa“, nahm ihn in die Hand und rief: „Cool!“ Der Rest des vormittags verflog trotzdem schnell und einige Autoren, die ich lange nicht gesehen hatte, kamen auf einen Plausch vorbei. Mit einem großen Glückgefühl verließt ich am frühen Nachmittag die Messe in Richtung Taunus.
Re:connect – viele Gespräche am Messe-Sonntag
Am Sonntag war Publikumstag und als ich am frühen Mittag am Messestand eintraf, war es schon deutlich voller. Auch an unserem Stand waren sehr viele Besucher, die Fragen über unseren Verband hatten und sich für eine Mitgliedschaft interessierten. Heute konnte ich auch Bücher verkaufen und so verging der Tag noch schneller, als der Mittwoch.
Ich nutzte eine Pause für die traditionelle Messe-Currywurst und für einen Besuch am Stand gegenüber bei der Signierstunde bei Schauspielerin Ulrike Bliefert, die mir die Anthologie der Möderischen Schwestern „In 18 Morden um die Welt“ signierte, die anläßlich des 25. Geburtstages der Schwestern erschienen war.
Re:connect – ein Wiedersehen und eine Erstbegegnung
Für mich leben Messen von Begegnungen. Das Wiedersehen mit bereits bekannten Menschen löste bisher auf jeder Messe Glücksgefühle aus, aber dieses Mal fühlte es sich natürlich ganz besonders an, Vorstandskollegen endlich mal wieder live und nicht auf Zoom zu sehen. Auch Mitglieder nach so langer Zeit zu treffen, war schön und da waren sie auch schon wieder, die Top 3 Sätze:
„Ich habe ein Problem mit meinem Verlag.“
„Ich habe ein Buch geschrieben, aber ich finde keinen Verlag.“
„Meine Lektorin spinnt mal wieder!“
Herrlich, die Normalität war wieder da, trotz Maske! Besonders freute mich auch das Wiedersehen mit Lara, unser Praktikantin aus dem März im Wellengeflüster Verlag. Sie ist schon lange wieder im Studium und hat vor kurzem den Jakobsweg beschritten. Ich war beeindruckt.
Die Messe war schon fast vorbei, als sich eine Autorenkollegin näherte mit dem #FreeBelarus-Schild . Ich erfuhr, dass seit der letzten Präsidentschaftswahl sich die politische und gesellschaftliche Situation in Belarus nicht verbessert hat, auch wenn die Berichte in der Presse seltener werden. Weiterhin werden Menschen weggesperrt und gefoltert, nur weil sie eine andere Politik in ihrem Land fordern. Gerade die Literaturszene ist stark unter Druck, Autorinnen und Autoren werden verfolgt, Verlage dürfen nicht publizieren und wichtige Verbände wie PEN und die Union der Belarusischen Schriftsteller (UBW) werden geschlossen. Gern posierte ich mit unserem Vorstandsvorsitzenden und Lara vor dem Vereinsbanner mit diesem Schild.
Fast beiläufig erzählte die Kollegin, sie wäre übrigens Nina George. Ich hatte die erfolgreiche Autorin, die auch Präsidenten des European Writers Council (EWC) ist, nicht erkannt. Wie oft hatte ich sie schon auf Podiumsdiskussionen bei Messen gehört und ihr Engagement für die Vertretung der Rechte für Autoren bewundert. Ach, diese Masken!
Mein persönliches Messe-Fazit
Für mich persönlich war es – und der gelungene Re:connect – die emotionalste Buchmesse aller Zeiten. An beiden Messetagen versicherte mir mein Mann nach Rückkehr, dass er mich seit vielen Wochen nicht mehr so glücklich gesehen hat. Noch heute, eine Woche später, strahle ich, wenn ich von meinen Messebegegnungen in Frankfurt spreche.
Ich hoffe, dass das Jahr 2022 nun noch mehr Normalität für mich als Autorin bringt. Nicht nur Messen, sondern auch Lesungen und die ganz „normalen“ Begegnungen mit Leserinnen und Lesern, Vielleicht ja dann auch irgendwann wieder Lesereisen auf dem Meer.
Hier geht es zur Seite der Frankfurter Buchmesse und zu zahlreichen Nachberichten.
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