Kulinarische Weltreise – in Frankfurt Teil I
Führung durch die Kleinmarkthalle
Kulinarische Weltreise – im Januar besuchte ich gemeinsam mit einer Freundin die Kleinmarkthalle und nahm an einer kulinarischen Führung statt. Das war mein Geburtstagsgeschenk gewesen und ich war so fasziniert von der Tour, dass ich Euch daran teilhaben lassen möchte.
Lasst uns also schlemmen gehen!
Kulinarische Weltreise – Geschichte der Kleinmarkthalle
Die Führung startete am Eingang Hasengasse und die sehr kompetente Führerin vermittelte zunächst ein wenig die Geschichte der Kleinmarkthalle. Die alte Halle wurde im 2. Weltkrieg zerstört und 1954 wurde sie wieder aufgebaut. Noch immer gilt sie als Treffpunkt zum Einkauf von frischen Lebensmitteln und momentan wird sie von ca. 60 Händlern bewirtschaftet.
Ich finde sie ein wenig „retro“ und genau das gefällt mir sehr gut. Ich war schon oft dort, doch die nette Gästeführerin hat auch mir noch Neues gezeigt. Der beliebte Dichter und Schriftsteller Friedrich Stoltze sagte über die Kleinmarkthalle:
Gemieß, Kardoffel und was noch all, des kriecht mer hier in dere Hall.
Und owwe uff der Galerie, da möpselts nach Fromaasch de Brie.
Kulinarische Weltreise – Stopp bei Tel Aviv Street Food
Den ersten Stand, den wir ansteuerten, war Tel Aviv- Street Food. Dort verkosteten wir insgesamt vier unterschiedlichen Humussorten. Zwei Würzige, zwei Süße (Schokolade und Espresso). An dem Stand gab es auch selbstgemachte Limonade und der Betreiber hatte sichtlich Spaß mit unser kleinen Gruppe von nur 15 Personen.
Ich nahm später einen Becher Humus mit. Es ist aber auch möglich, kleine Speisen direkt am Stand zu genießen. Eine lange Theke lädt auf jeden Fall zum Verweilen ein.
Kulinarische Weltreise – Stopp bei der Bäckerei Huck
Dann ging es weiter zur Bäckerei Huck, eine Frankfurter Traditionsbäckerei, die bereits in 3. Generation geführt wird. Der Stand war gleich um die Ecke und probieren durften wir natürlich das inzwischen sehr berühmte „Best Worscht in Town-Brot“. Der Gründer, Lars Obendorfer, begann 1970 mit seiner inzwischen legendären Currywurst mit einem Stand in Frankfurt am Grüneburgweg.
Inzwischen gibt es über 30 Filialen. Das Besondere ist neben der Wurst das frische Bauernbrot von Huck. Bei der Schärfe der Wurst entscheidet der Kunde via einem Brennometer. Am Stand der Bäckerei durfte natürlich auch der Kuchen Frankfurter Kranz nicht fehlen. Ich musste eine Weile recherchieren, bis ich das mit dem Denkmal verstanden hatte. Der Stahlskelettbau der Kleinmarkthalle von G. Weber und G. Gottwald entworfen, wird tatsächlich in der Liste der Frankfurter Denkmäler geführt.
Kulinarische Weltreise – Stopp bei P.A.S Heleichi
Danach ging es in die Welt der Gewürze und süßen Naschereien. Nüsse, Schokolinsen und vor allem Steinschokolade durften wir probieren. Der Stand bietet insegsamt über 1.000 persische und asiatische Gewürze und ist seit 1999 in der Kleinmarkthalle vertreten.
Der Betreiber Majid Heleichi ist gebürtiger Iraner und seine Familie besitzt seit 150 Jahren eine Dattelplantage und ist im traditionellen Handel mit Früchten tätig. Die gute Standorganisation stellte ich auch nach der Führung fest, als ich natürlich die Stein-Schokolade mit nach Hause nehmen musste.
Kulinarische Weltreise – Graffitis vor der Kleinmarkthalle mit Mika Handkäs
Plötzlich führte der Weg nach draußen, wo es an dem Tag doch sehr kalt war. Aber wir wurden belohnt, denn wir fanden das längste Graffiti von Frankfurt mit stolzen 120 Metern. Eintrachtadler Attila, Goethe und Heinz Schenk waren hier neben typischen Frankfurter Gebäuden verewigt. An diesem Ort war ich zuvor noch nie gewesen und es lohnte sich wirklich.
Passend dazu gab es Handkäs von Mika am Markt Käse zur Verkostung, der so hervorragend schmeckte, dass ich am Stand später noch einen kaufte. Mika am Markt Käse ist einer der ausgewiesenen Spezialitäten, was Käse angeht. Ich habe auch noch einen französischen Trüffelkäse erworben, der ebenfalls ein Hochgenuss war.
Kulinarische Weltreise – Zugabe
Im Rahmen der Fürung konnten wir auch einen Blick auf den legendären Wurst-Stand der Metzgerei Schreiber werfen. Das Original, Ilse Schreiber, stand wie so oft selbst drin. Hier bildeten sich, wie immer, am Samstagmittag lange Schlangen, denn alle wollten die Kultfleischwurst natürlich probieren. Ilse Schreiber betreibt seit 1958 den Stand und feierte im Jahr 2020 bereits ihren 80. Geburtstag.
Euch hat es in der Kleinmarkthalle gefallen?Dann freut Euch auf Teil II des Blogs, der am 04.Februar 2024 erscheint. Da gibt es u.a. lilafarbenen Blumenkohl, das Stoltze-Denkmal und die Verkostung vom Wollschein.
Buchen kann man diese Führung übrigens bei der Kulturothek.