Der Roman „Die Familienreederei“ – das Making of
Mein 13. Buch „Die Familienreederei – Stürmische Zeiten“
Der Roman „Die Familienreederei – wie könnte mein Blog in 2023 anders starten, als mit einem Making Of zu meinem 13. Buch „Die Familienreederei – Stürmische Zeiten“, welches am 13.03.23 im Wellengeflüster Verlag erscheint.
Im heutigen Beitrag verrate ich Euch ein paar Hintergründe zu meinem Familienroman und es gibt eine kleine, erste Leseprobe.
Zum Inhalt:
Lara ist meine letzte Hoffnung auf Zwillinge in der Familie, dachte Reeder Wilfried von Papenstein.
Die angesehene Travemünder Reederfamilie ist seit vielen Jahren mit ihrem Kreuzfahrtschiff MS Mari auf den Weltmeeren unterwegs. Der patriarchische Reeder führt mit fester Hand die Geschäfte. Seine Kinder, die Zwillinge Lara und Lars, sind seine Marionetten, die er beliebig und zum Vorteil der Firma einsetzt. Während Lars in die Geschäftsleitung aufsteigt, lässt Wilfried Lara seit Jahren deutlich unter ihrer Qualifikation als Chefhostess auf der MS Mari fahren. Als er einen Herzinfarkt erleidet, wendet sich das Blatt. Lara kehrt zurück an Land. Wilfried schafft es jedoch, auch aus der fernen Rehaklinik die Fäden zu ziehen. Lara soll ihre Jugendliebe Sven heiraten, den erfolgreichen Busunternehmer, mit dem die Reederei geschäftlich eng verbunden ist. Dabei hat Lara sich gerade in den wesentlich älteren Reiseleiter Manuel verliebt. Ihre junge Liebe wird auf eine harte Probe gestellt. Parallel versucht Großmutter Irma, vor den Zwillingen ein lang gehütetes Familiengeheimnis zu verbergen, das jetzt ans Tageslicht kommen könnte.
Ein packender Familienroman von Autorin Brina Stein, der den Leser sowohl in das Ostseebad Travemünde als auch auf Kreuzfahrten mit der MS Mari entführt.
Der Roman „Die Familienreederei“ – Schauplätze
Die kleine MS Mari wird im Buch immmer wieder zu interessanten Kreuzfahrten aufbrechen. Hier verrate ich einige Destinationen.
Das Buch startet mit einer Kreuzfahrt in St. Petersburg. Als ich es schrieb, war diese Destination noch möglich. Die Mari liegt natürlich mitten in der Stadt, wie hier auf dem Foto und nicht weit draußen wie ihre großen Kolleginnen.
So geht es zum Beispiel auch bis nach Spitzbergen hinauf ins Ewige Eis, wo die Passagiere einen spannenden Landgang erleben, den auch einst ich selbst so erfahren habe. Wie immer in meinen Büchern, steckt auch in Nummer 13 viel echt Erlebtes.
Der Anlauf von Bergen wird sich für die Mari schwierig gestalten. Schuld ist ein technischer Deffekt, der die Passagiere mit sehr unangenehmen Nachrichten überraschen wird.
Und immer wieder geht es zurück in den Heimathafen Travemünde, der – nach meiner Fantasie – der Basishafen der MS Mari ist. Natürlich sind auch wieder viele Schauplätze in Travemünde und Umgebung in das Werk gewandert.
Der Roman „Die Familienreederei“ – die Entstehung
Als unsere ehemalige Praktikantin Lara mich 2021 auf der Frankfurter Buchmesse besuchte, war ich gerade in einer Schaffenkrise, denn ich wußte nicht, welches Buch ich nach dem 2. Krimi schreiben sollte. Lara riet mir, ans Meer zu fahren nach Travemünde und dann würde es mir sicher einfallen. Und genau so kam es. Ich bin meiner jungen Freundin also sehr dankbar für diesen Vorschlag.
Bei einem abendlichen Spaziergang kam mir die Idee über die Familiengeschichte einer Reederei. Das die Hauptperson Lara heißen musste, war klar. Als ich dann später an der Villa Mare vorbei kam, dachte ich: „Ach, ja und hier wohnen sie.“ Später am Abend bemerkte ich in meinen Gedanken, dass Lara einen Zwillingsbruder hat und noch am selben Abend fertigte ich den Stammbaum der Familie von Papenstein und erfand auch die ganzen anderem Charaktere. Die liebenswerte Großmutter Irma, den Tyrann Wilfried, den attraktiven Reiseleiter Manuel und noch viele weitere Figuren, die ins Buch wanderten.
Der Roman „Die Familienreederei“ – kleine Leseprobe
Kapitel 1
Déjà-vu in Sankt Petersburg
Lara stand vor der Gangway der MS Mari in St. Petersburg und strich sich eine lange, braune Haarsträhne aus dem Gesicht. Es war kurz vor 12 Uhr mittags und sie erwartete Bus Nummer drei, der vom Halbtagesausflug UNESCO-Weltkulturerbe Katharinenpalast in Kürze zurückkehren sollte. Als Chefhostess des kleinen Kreuzfahrtschiffes gehörte es auch zu ihren Aufgaben, die Passagiere nach ihren Landausflügen wieder an Bord willkommen zu heißen. Auf Bus Nummer drei freute sie sich besonders, denn mit ihm war am Morgen ihre Oma Irma voller Tatendrang und Lebenslust in die Stadt aufgebrochen. Irma war trotz ihres hohen Alters von 86 Jahren noch erstaunlich rüstig, gut mobil und sehr lebenslustig. In den Sommermonaten fuhr sie immer zwei bis drei Reisen mit und für Lara war diese Zeit an Bord stets besonders. Sie konnten dann oft zusammen entspannt Zeit verbringen. Meistens nahmen sie die Mahlzeiten gemeinsam ein und auch am Abend, nach dem offiziellen Bordprogramm, blieb einmal Zeit für familiäre Gespräche. Lara war gespannt, was Irma über ihren Ausflug zu berichten hatte. Es war der letzte Tag im Mai und die Sonne entfaltete schon ihre starke Kraft, die den nahen Sommer spüren ließ.
Lara rückte ihre dunkle Sonnenbrille zurecht und dachte an die letzten Stunden zurück. Nachdem fast alle Gäste von Bord gegangen waren, konnte sie endlich einmal den fehlenden Schlaf der vergangenen Tage nachholen. Sie war in den letzten zehn Jahren so oft mit dem Kreuzfahrtschiff in St. Petersburg gewesen, dass sie nicht wirklich traurig war, den Vormittag an Bord geblieben zu sein. Sie hatte wirklich dringend ein paar Stunden Schlaf gebraucht. Als Chefhostess arbeitete sie fast rund um die Uhr und dann war da auch noch Manuel vor acht Wochen in ihr Leben getreten. Manuel hatte in dieser Sommersaison als Reiseleiter bei der Reederei von Papenstein angeheuert und bei ihr war es Liebe auf den ersten Blick gewesen. Schon als sie sein Foto in den Bewerbungsunterlagen gesehen hatte, die sie von dem Reeder, ihrem Vater Wilfried, bekommen hatte, hatte es leicht in ihrer Magengegend gekribbelt.
Als er dann an seinem ersten Arbeitstag vor ihr stand im Hafen von Travemünde, behandelte sie ihn bewusst gleichgültig, damit er ihr Interesse nicht bemerkte. Aber ihr Herz klopfte bis zum Hals. Lara von Papenstein war 38 Jahre alt, die Tochter eines Travemünder Reeders, die seit zehn Jahren als Chefhostess auf dem Familienklassiker MS Mari fuhr. Ihr Zwillingsbruder Lars war nach dem Studium direkt im Controlling-Bereich der Reederei eingestiegen. Lara selbst war bei drei verschiedenen Reedereien als Zweite und dann auch Erste Offizierin gefahren, um Erfahrungen zu sammeln. Opa Heinrich hatte ihr immer wieder versichert, dass er sie eines Tages zur Kapitänin auf der MS Mari machen würde, doch dazu kam es nicht mehr. Vor zehn Jahren erlitt Heinrich von Papenstein im Badezimmer der Reedersvilla einen tödlichen Herzinfarkt, ohne Vorerkrankung plötzlich und für alle überraschend.
Die Position der Chefhostess erfüllte sie mit Bravour, wenn sie auch meilenweit unter ihrer eigentlichen Qualifikation lag. Manchmal fühlte sie sich wie damals die Beatrice vom Traumschiff. Die MS Mari, eine ehemalige Fähre, die 1990 zu einem Kreuzfahrtschiff umgebaut worden war, war definitiv in den letzten Jahren zu Laras eigentlichem Zuhause geworden. In der großen gelben Reedersvilla, die sich direkt an der langen Promenade von Travemünde befand, fühlte sie sich meistens fremd, obwohl ihr Jugendzimmer dort noch immer erhalten war.
Wenn sie Urlaub hatte, reiste sie meistens nach Lanzarote, wo sie sich mit einer Freundin vor vielen Jahren eine Pension in den Weinbergen von La Geria gekauft hatte. Dort war immer ein Platz für sie und an diesem Ort fühlte sie sich frei. Nach den ersten Jahren des Aufbaus warf die kleine Pension inzwischen einen guten Gewinn ab und oft lernte Lara auf ihren Kreuzfahrten auch Passagiere kennen, die sich durchaus für einen Landurlaub fernab der Massen interessierten.
Bus Nummer drei fuhr vor und Manuel sprang, als sich die Türen öffneten, als Erster auf die Pier. Lara grinste. Sie hatte am Morgen beim frühen Meeting gar nicht mitbekommen, dass Manuel den Vormittag mit ihrer Großmutter verbringen würde. Fasziniert betrachtete sie ihn. Er war 18 Jahre älter als sie, aber durchaus von sportlicher Natur: Groß, schlank und seine grauen, ein wenig langen Haare, hatte er zu einem Pferdeschwanz gebunden. Galant half er gerade einem Passagier nach dem anderen aus dem Bus. Als klassische Reederei hatten sie oft ältere Gäste und die Männer lehnten seine Hilfe natürlich konsequent ab, während die Damen im gleichen Alter durchaus gern nach seinem angebotenen Arm griffen. Auch wenn sie ihn nicht wirklich brauchten.
Manuel war bereits zweimal geschieden und hatte drei Kinder von unterschiedlichen Frauen. Lara war das eigentlich egal, für sie sagte eine Scheidung nichts über die Qualität eines Menschen aus. Nachdem er fast 30 Jahre im Bankenbereich in Frankfurt für IT-Unternehmen gearbeitet hatte, war er in diesem Jahr einfach ausgestiegen, um das zu tun, was ihn glücklich machen würde: Mit Menschen zu reisen und sich frei zu fühlen. Ganz unvermögend war er vermutlich nicht, aber Lara war schon klar, dass ihr Vater diese Verbindung niemals akzeptieren würde. Daher hatte sie bisher ihrer Familie von ihrer neuen Liebe auch noch nicht erzählt. Nicht einmal ihrem Zwillingsbruder Lars. Selbst Oma Irma hatte es seit Beginn dieser Kreuzfahrt nicht bemerkt, denn sie hatten ihr gegenüber die neue Liebe geschickt versteckt…
Der Roman „Die Familienreederei“ – Ich hoffe, meine Leseprobe hat Euch neugierig gemacht. Meine Protagonisten Wilfried, Lara und Lars und der Rest der Familie von Papenstein sind jedenfalls schon ganz aufgeregt und gespannt Euch alsbald kennenzulernen.
Der Familienroman kann bereits hier vorbestellt werden.
Ich wünsche Euch ein gutes und gesundes, neues Jahr 2023!
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