Alles prima auf AIDA-Prima – Norwegen Teil 1

So geht Sommer in Norwegen!

Alles prima auf AIDA-Prima – Gastautor Hermann Graßl war mal wieder auf Tour und nimmt uns mit nach Norwegen in seinem dreiteiligen Reisebericht. Wie gewohnt, berichtet er genau über Land und Leute. Auch das Bordleben auf der AIDA-Prima kommt nicht zu kurz.

Im ersten Teil geht es los in Hamburg bis nach Nordfjordeid.

Foto: Routenkarte der kompletten Kreuzfahrt

Alles prima auf AIDA-Prima – Hamburg

Foto: Der ehemalige Bunker ist der neue Hot Spot in Hamburg

Hamburg: 10./11.5.25
Reise-Klappe die Zweite – auf geht’s erneut hoch in den Norden Europas, in die verwunschenen
Hemisphären der kreativen Trolle und bezaubernden Feen sowie der atemberaubenden Fjorde von
Norwegens Küste. Ausgangspunkt war wie gewohnt für uns fünf tapfere AIDA-Junkies die
wunderschöne Hansestadt Hamburg mit ihren reichhaltigen Sehenswürdigkeiten. Wir verbrachten
zur maritimen Einstimmung noch einen Tag und eine Nacht dort, um uns kulinarisch hanseatisch
verwöhnen zu lassen und neue, architektonische Besonderheiten zu erleben, wie z.B. den ehemaligen
Flak4-Bunker mit seiner tollen Aussicht und den dort geschickt integrierten Restaurants, umrahmt von
einem stilvollen Ambiente. In unmittelbarer Nähe unseres IBIS Hotels, befand sich das nostalgische
Museum der Arbeit, das wir durchquerten.

Der Zeitpunkt, den wir für unseren Hamburg Aufenthalt gewählt hatten, war insofern perfekt, als just
an dem besagten Wochenende des 11. und 12. Mai der traditionelle Hafengeburtstag auf der Agenda
stand: Das Highlight schlechthin für Besucher in der nördlichen Hansestadt. Wenn die Schlepper auf
der Elbe Ballett tanzen und die bunte Hafenmeile für kulinarische Köstlichkeiten und musikalische
Untermalung sorgt, wird es rund um die Landungsbrücken gewöhnlich lustig und spannend zugleich.
Das Schlepperballett ist ein weltweit einmaliges Spektakel, bei dem die Schiffe zu klassischer Musik
ihre Choreographie dem Publikum vorführen. Vom Fischbrötchen bis zu exotischen Nudelgerichten
bot die bunte Hafenmeile viele Köstlichkeiten für das leibliche Wohl. Für Unterhaltung sorgte ein
buntes Bühnenprogramm. Insgesamt standen diverse Bühnen für kostenlose Live-Musik der
unterschiedlichsten Genres bereit.

Foto: Museum der Arbeit
Foto: Vorbei an AIDA-Luna

Auf das große spektakuläre Feuerwerk am Samstag waren wir ebenso gespannt wie auf die Auslaufparade am Sonntag, der Abreisetag mit unserer AIDA-Prima.
Vor diesem Hintergrund wurde das Auslaufen unseres Kussmundschiffs extra um eine Stunde auf 17 Uhr verschoben, um nicht mit den Protagonisten zu kollidieren. Laut neuesten Meldungen fuhren sogar
zwei Schiffe der Kussmundflotte zeitgleich aus dem Hamburger Hafen hinaus: Welch ein epischer
Anblick in der Tat!
Wider Erwarten legte unsere PRIMA nun doch wieder später ab: Anstatt 18 Uhr hieß es Leinen los erst
um 19:30. Wir schipperten in seemännischer Verneigung am Schwesternschiff LUNA vorbei, grüßten
einander mit einem lauten Tuten und Tröten und fuhren in gemäßigtem Tempo die Elbe hinaus,
vorbei an den Nobeladressen von Blankenese, um gegen 3 Uhr morgens die hohe See zu erreichen.

Vom Anlegestandort Steinwerder aus begegnete uns u.a. ein picke packe volles Party Schiff, auf dem
die Feierlichkeiten zum Hafengeburtstag bereits in vollem Gange waren. Grandiose Stimmung,
entspannte Atmosphäre und Hamburger Flair vereinigten sich zu einer runden Sache. Bei besten
meteorologischen Rahmenbedingungen, erwies sich die Hafenpromenade als bunte musikalische
Location zum idealen Feiern und Seele baumeln lassen, Der hanseatische Wettergott hatte wirklich
ein Einsehen mit den Organisatoren dieses legendären Spektakels, das alljährlich zigtausende
Touristen aus Nah und Fern in diese pulsierende City lockt. Erwähnenswert ist noch der Fakt, dass
meine Zwillinge einen top-secret Bereich ganz vorne am Bug ausfindig machten, wo wir mit nur 20
Menschen das Ablege Prozedere samt gewohntem Sail Away Song von Enya perfekt genießen durften.
Es fühlte sich dort wie am Ausguck der Titanic an, dem sogenannten ‚Storchennest‘, kuschelig eng,
dafür top stylisch.

Foto: Passage von Blankenese

Alles prima auf AIDA-Prima – 1. Seetag

Foto: Am Seetag das Schiff entdecken

Seetag 12.5.25
Immer noch tief beeindruckt vom Aufenthalt in der tollen Hansestadt Hamburg, bot der erste Seetag
die Möglichkeit, die vielen Eindrücke zu verarbeiten und uns auf die Annehmlichkeiten des
Kussmundschiffs vorzubereiten. Die stetige Konzeption meines traditionellen Reiseberichtes beim
Theatrium in der Nähe der AIDA Prima Bar stand bei mir natürlich ganz hoch im Kurs. Ich freute mich
bereits auf die variationsreichen Froozies bzw. Milchshakes, welche mich dort bei meinem
literarischen Aktionismus motivieren sollten. Traditionell verteilten sich die Passagiere auf dem Schiff
und ich fand dort stets meine Ruhe-Oase zum kreativen Gestalten.

Das Weite Welt Restaurant wurde von uns als erstes angesteuert, um dann das Bella Donna kennenzulernen und im asiatisch angehauchten East zu speisen. Das epische French Kiss, mit dem schicken roten Blumenschmuck als Eye Catcher unverkennbar, avancierte zu unserem kulinarischen Highlight.
Als Verfechter von kundigen Lektoren war ich schon gespannt, wer auf unserem Schiff über die pfiffigen Details der Destinationen Auskunft geben würde. Sein Name lautete Horst Müller, der zur Mittagszeit sein Entree gab. In seiner Präsentation erwähnte Herr Müller erste spannende Aspekte wie z.B. den
Rosenkrantzturm, die Krönungshalle oder die außergewöhnliche Magic Ice Bar, die zwar von außen
unscheinbar wirkt, doch in ihrem Innern ihren wahren Zauber zeigt. Beim Thema Fischaufzuchtstation
konnte er nicht umhin, auf den brisanten Umweltfaktor mit erhobenem Zeigefinger zu deuten.
Lobend hervorzuheben waren indes die AIDA-Fahrräder, die zu 100% aus Bambus hergestellt wurden,
was die Nachhaltigkeit vorbildlich untermauerte – Galileo auf PRO7 berichtete darüber kürzlich.

In der vorabendlichen Prime Time Sendung erschien der Kapitän Jörg Miklitza aus Dresden und
resümierte in seiner unnachahmlichen charmanten und pointierten Art über den Reiseverlauf und
motivierte die Gäste, als Team dafür zu sorgen, dass auch alle Teller immer leer aufgegessen würden,
damit der skandinavische Wettergott uns hold blieb und uns weiterhin mit Sonnenschein versorgte.
Es blieb den Reisenden nicht verborgen, dass Herr Miklitza einen hohen Rede- bzw. Mitteilungsbedarf
hatte. Man merkte ihm seinen ausgeprägten Wortwitz deutlich an, mit dem er das ganze Theatrium
in seinen Bann zog, wohl für den Rest der gesamten Reise getreu dem Motto: „Eat well, enjoy much
sun“.

Foto: Immer viel zu sehen am Seetag

Alles prima auf AIDA-Prima – Bergen

Foto: Bryggen, das historische Hafenviertel

Bergen: 13.5.25
Unser erster Stopp auf dem Weg nach Norwegen war die tolle Stadt Bergen mit seiner mächtigen
Stadtmauer und dem quirligen Marktleben neben der imposanten Brücke, die wir sicher
durchquerten. Gut zu Fuß erreichbar, wanderten wir an der Hafenpromenade entlang in Richtung
Backstein Museum, das wir bereits bei unserem ersten Aufenthalt vor zwei Jahren besucht hatten. Den
stattlichen Rosenkrantzturm (1560 errichtet) streiften wir zwangsläufig auf unserer Tour. Das museal
erworbene T-Shirt mit dem Runenalphabet trug ich an diesem Tag und fühlte mich als waschechter
Norweger. Die Exkursion hinauf den Berg mit der Floibanen Seilbahn, was uns auf ca. 500m Höhe mit
einem spektakulären Ausblick versüßte, zog uns ein weiteres Mal magisch an. Unsere Anlegestelle
befand sich heuer am Jektekviken Hafen, welcher schräg gegenüber vom damaligen Anlegepunkt lag.

Von dort lud ein Spaziergang zum lokalen Aquarium ein, ein Spot, der uns beim ersten Besuch nicht
vergönnt war. Lektor Horst Müller erwies sich als Fischmuseumsverächter und konnte deshalb diesem
Highlight nichts abgewinnen. Es erwies sich als Segen, dass wir Bergen von einer ganz neuen
Perspektive entdecken durften: Wir wurden beim Flanieren mit neuen unbekannten malerischen
Ecken belohnt. Wir waren gespannt, ob uns hoch droben auf der Aussichtsplattform wieder die
putzigen zugänglichen Ziegen empfangen würden, die sich teilweise ganz entspannt und keck mitten
auf dem Weg platzierten, um sich zu sonnen oder auszuruhen oder schlichtweg ihr Revier
abzustecken und gestreichelt zu werden für ein Fotomotiv. Egal ob Leo, Alex oder Ferdinand, so wie
die Ziegen teilweise benannt waren, alle Tiere waren dem körperlichen Kontakt zu uns Menschen
nicht abgeneigt und dienten als Blickfang oben am Floien. Nach einem beschaulichen Spaziergang
durch Fauna und Flora begaben wir uns hinunter zur kulturhistorischen Quelle der antiken gut
erhaltenen Wikingerhäuser. Die Stadt Bergen entwickelte sich damals zum wirtschaftlichen Zentrum
von Norwegen. Das mächtige Sjomanns Monument als Denkmal für die Seefahrer war nicht zu
übersehen. Interessante Randnotiz: Bereits im 10. Jahrhundert entdeckten die Wikinger Amerika.
Unser fast vierstündiger Spaziergang in dieser traditionsreichen Metropole endete im Hafen mit dem
Erspähen eines Eisbrechers (Vidar Viking), welcher eine zentrale Rolle im Kinofilm „Tenet“ spielte.

Foto: Tierischer Spaß mit Ziegen

Im Hafen selbst gab es eine prachtvolle Yacht zu bewundern: Die Black Diva stach hierbei klar heraus., was wohl an ihrem Party Look lag. Auf Deck 7 erwartete uns am Abend das Kult Restaurant French Kiss,
wo wir ein vielfältiges Menü einnahmen: Einmal im Leben Jakobsmuscheln goutieren, das war mein
Ziel. Dort zu dinieren war eine runde Sache und motivierte uns ein weiteres Mal im Laufe der Reise.
Frisch gestärkt von den Leckereien träumten wir süß und harrten gespannt einem neuen Tag im
nächsten für uns noch unbekannten Hafen.

Foto: Am Hafen in Bergen

Alles prima auf AIDA-Prima – Nordfjordeid

Foto: AIDA-Prima in Nordfjordeid

Nordfjordeid: 14.5.25
Laut unserem kundigen Lektor und Reiseprofessor Horst Müller, konnte der beschauliche Ort per Sea
Walks, einer Art Pontons in Schwenkform erreicht werden, was ein sonst zeitlich anspruchsvolles
Tendern vermied. Diese gewöhnungsbedürftige Form des an Land Gehens, sollten wir auch beim
Geirangerfjord genießen dürfen. Für interessierte Kinofans gut zu wissen, dass in Nordfjordeid eine
bekannte Serie mit dem Titel „Vikings“ auf Netflix gedreht wurde. Wir steuerten zuerst das lokale
Museum an – das Sagastadt Viking Center, um dort das längste Wikingerschiff als Replik zu
bestaunen: Das Myklebustschiff. Unser Tagesziel lag darin, den Ort weitgehend zu Fuß zu erkunden
und uns an der grünen Lunge zu erfreuen, die sich mit einem dichten Baumbestand rund um die
Stadt präsentierte. Als Beweis ergatterte ich ein episches T-Shirt mit dem exakten Datum der
Inauguration dieses riesigen Holzschiffes. Dieses Souvenir erwies sich in der Tat als etwas
Historisches, zumal der Festakt erst einige Wochen zuvor hier stattfand.

Wir flanierten entlang der frisch herausgeputzten Häuserfronten, vorbei an putzigen Troll Figuren, die zu einem märchenhaften Verweilen einluden.
Ein weiteres Highlight stellte ein Rundgang durch den in die Jahre gekommenen örtlichen Friedhof,
wo sich die Eid Kirche befand. Hier beobachten wir scharfsinnig, dass die meisten der dort begrabenen Frauen scheinbar bereits kurz nach der Geburt ihrer Kinder verstarben, ein sehr trauriger Umstand.
Ein Grab ist uns kurz vor Verlassen der heiligen Stätte aufgefallen, als wir den Namen Munch lasen: Es handelte sich hierbei um den Onkel des weltberühmten Malers Edvard Munch, bekannt und in aller
Munde vor allem durch den malerischen indes furchteinflößenden „Schrei“.
Sein Onkel kam bei einem Arbeitsunfall ums Leben, in der Tat tragisch. In diesem Friedhof fand eine
komplette Vorkriegsgeneration ihre letzte Ruhestätte.

Foto: Wunderschöne Häuserfronten
Foto: Der Friedhof

Nordfjordeid schien sich pünktlich auf unsere Ankunft herausgeputzt zu haben; den dichten Rasen der Vorgärten fanden wir frisch gemäht vor und alle Geschäfte in der Altstadtstraße der Eidsgata öffneten just, als sich die Karawanen der AIDAPrima auf den Weg an Land machten. Nicht zu übersehen waren zahlreiche denkmalgeschützte Holzhäuser aus den Jahren 1700 und 1800. Als Verwaltungszentrum der Gemeinde Stad beherbergt Nordfjordeid, was wörtlich der innere Teil des nördlichen Fjords bedeutet, auch ein Opernhaus, eröffnet im Jahr 2009.
Dies erschien uns durchaus als beachtlich und hätten wir definitiv nicht dort vermutet. Es
handelte sich hier um das zweite Opernhaus Norwegens. Neben einer Grundschule war das Leben
dort vor allem von Holzwirtschaft, Elektronik und Handel geprägt.

Ein Flughafen und die beiden Städte Bergen und Alesund sind gut erreichbar. Ein Name durfte nicht unerwähnt bleiben: Der bekannte Mathematiker Sophus Lie wurde dort 1842 geboren und nach ihm ist
das lokale Konferenzzentrum für Mathematik benannt. Pferdefreunde kommen im norwegischen
Fjordpferdezentrum auf ihre Kosten, denn Norwegens Nationalsymbol ist das Fjordpferd. Der Ort ist
auch als das Mekka des Fjordpferdes bekannt, zumal es eine lange Pferdetradition vorzuweisen hat.
Der bekannte Mathematiker Sophus Lie wurde dort 1842 geboren und nach ihm ist das lokale
Konferenzzentrum für Mathematik benannt.

Foto: Besuch im Sagastadt Viking Center

Change of Plan – Überraschung – manchmal kommt es anders als man denkt. Ganz unerwartet wurden wir heute früh kurz vor 6 Uhr in der Kabine vom Kapitän mit der Information versorgt, man könne wegen der nicht funktionierenden Rotation den Hafen beim Geiranger Fjord nicht anfahren, was auch immer das zu bedeuten hatte. Die Behörden verweigerten deshalb das Anlegen.

Es gibt jedoch immer einen Plan B auf Kreuzfahrtschiffen: Stattdessen zogen wir den Landgang in Alesund vor. Wir waren natürlich gespannt, ob und inwieweit das dezente technische Problem noch im weiteren Reiseverlauf in den Griff bekommen würde. Es blieb damit spannend. Ich vermutete eher, dass
die Norweger etwas verärgert und sauer waren, dass sie am Vortag gegen die DEB-Auswahl bei der Eishockey Weltmeisterschaft verloren hatten und uns deshalb den Zugang verweigerten. Diese unerwartete Planänderung wurde immerhin von wieder mal idealen meteorologischen Rahmenbedingungen kompensiert, die in Alesund vorherrschten. Nicht auszudenken wäre es wohl gewesen, wenn der Wettergott den fehlenden Geiranger auch noch mit Regen und Donner begleitet hätte.
Dieser Umstand wäre sicher schwer zu ertragen gewesen. Gottseidank konnten alle Ausflüge eins zu eins auf den heutigen Tag transformiert werden. Auf der AIDA ist also doch das Lächeln zuhause, eine
zentrale Erkenntnis an diesem aufregenden Tag!

Foto: Gastautor Hermann an Bord

Alles prima auf Aida-Prima – Lieber Hermann, vielen Dank. Ich war schon oft in Bergen, aber Du hast mir neue Tipps für meinen nächsten Aufenthalt gegeben. Auch der Hafen Nordfjordeid steht nun mit auf meiner Wunschliste. Der zweite Teil des Reiseberichtes erscheint auf diesem Blog am 22.06.25. Dann geht es nach Alesund, Trondheim, Molde und Fläm.

Alle Fotos wurden mir von Hermann für diesen Blogbeitrag zur Verfügung gestellt.

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