„Nordlichter“ – Kreuzfahrt mit der MS Hamburg – Reisebericht

Unterwegs im Zeichen des Nordens mit der MS Hamburg

Foto: „Nordlichter“ – der schönste Sonnenuntergang der Reise am Kapitänstisch

Vom 07. – 13. Mai 2019 war ich zur Themenreise „Nordlichter“ an Bord der MS Hamburg von Plantours Kreuzfahrten unterwegs. Nordische Häfen in Norwegen und Dänemark wurden besucht und an Bord präsentierte Stars at Sea® passend dazu die menschlichen Nordlichter mit einem abwechslungs-reichen Programm. 

In meinem Reisebericht setze ich meinen Schwerpunkt auf die Themenreise und ihre Ziele, weniger auf die Leistungen des Kreuzfahrtschiffes. Ich bin auf der MS Hamburg einer hochmotivierten Crew begegnet, die stets in allen Bereichen alles dafür getan hat, dass sich ihre Gäste an Bord wie zu Hause fühlten.

Start in Hamburg bei Traumwetter

Tag 1 – Dienstag, 07. Mai 2019

Foto: „Nordlichter“ – Auftritt von Björn Paulsen in der Lounge

Pünktlich um 19 Uhr hieß es im Hamburger Hafen: Leinen los zur Themenkreuzfahrt „Nordlichter“ von Stars at Sea® mit der MS Hamburg von Plantours Kreuzfahrten. Bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein schob sich das kleinste Kreuzfahrtschiff Deutschlands an der Elphi, den Landungsbrücken und später dem Ortsteil Blankenese vorbei. Nach der Ausfahrt ließ ich mir das Abendessen im Restaurant auf Deck 3, wo am Platz serviert wurde, schmecken.

Um 21.45 Uhr  stellte NDR 2 Moderator Uwe Bahn, in der Lounge auf Deck 4, alle Künstler der Reise vor: Ex-Fußballer Mario Basler, Sänger und Autor Klaus Büchner (der „kleine“ Klaus des ehemaligen Duos Klaus & Klaus), Liedermacher Heinz-Rudolf Kunze, Singer & Songwriter Björn Paulsen, Gitarrist und Sänger Christof Stein-Schneider (Fury in the Slaughterhouse) und Sternekoch Volker Fuhrwerk. Danach gab Björn Paulsen sein erstes Konzert der Reise. Den Abend ließ ich später in der Weinbar auf Deck 5 ausklingen, wobei nach dem Konzert auch noch „Nordlichter“-Kino in der Lounge geboten wurde – in Form eines Films – „Die Nordsee von oben“.

„Nordlichter“ – Seetag mit nordischem Programm

„Nordlichter“ – Sternekoch Volker M. Fuhrwerk bei der Arbeit

Tag 2 – Mittwoch, 08. Mai 2019

Ein ganzer Seetag bis Oslo stand auf dem Programm mit einem Sonne-Wolken-Mix bei 10 Grad Außentemperatur. Ich genoss ein spätes Frühstück im Palmengarten auf Deck 6. Es sicherte mir rechtzeitig einen guten Platz für das „Nordlichter“- Showcooking mit Sternekoch Volker Fuhrwerk von Gut Panker. Moderator Uwe Bahn sagte dazu: „Wenn Sie sich mal wie auf Immenhof fühlen wollen, dann fahren Sie dorthin.“

Nach der gelungenen Darbietung des Kochs ziehe ich nun ernsthaft in Erwägung, das Gut zu besuchen. Es gab sanft gegarten Lachs, der von Volker Fuhrwerk mit Joghurt, Fenchelsalat, Estragonöl und Hafer dekoriert wurde. Dabei plauderte der charmante Koch über seinen bisherigen Werdegang, sein Restaurant ‚Ole Liesel‘ und darüber, dass er sich die Mühe macht, mit regionalen Produkten zu arbeiten. Die lieben Servicemitarbeiter im Restaurant beeilten sich stets, die angerichteten Teller unter den Gästen zu verteilen. Fazit: Lecker!

Am Nachmittag gönnte ich mir ein wenig Ruhe, aber pünktlich zur Lesung mit Musik von Klaus Büchner und Christof Stein-Schneider begab ich mich um 17 Uhr neugierig wieder in den Palmengarten. Gelesen wurden Gedichte aus Teil I und II von Hanebüchner (erschienen 2018 & 2019) und passend dazu wurden Fotos gezeigt. Die Gedichte waren kurzweilig, nordisch geprägt und auf den Punkt gebracht.

Am Abend stand der nordisch-festliche Abend auf dem Programm und ich hatte eine Einladung an den Kapitänstisch erhalten. Kapitän Igor Gaber begrüßte alle Gäste vorab in der Lounge und stellte gemeinsam mit seiner Kreuzfahrtdirektorin, Alexandra Cortese, sein Team vor. Am Kapitänstisch selbst hatte ich, neben einem gelungenen Menü, anregende Gespräche und on top gab es den schönsten Sonnenuntergang dieser Reise über dem Meer.

Im Anschluss gab Heinz-Rudolf Kunze sein Konzert in der Lounge. Er sang viele seiner wunderbaren Balladen. Ich höre diesen Sänger seit 30 Jahren und als ich die Augen schloss, fühlte ich mich wieder wie mit 17. In meinem Kreuzfahrtleben habe ich schon viele Seetage erlebt, aber dieser war einer der ereignisreichsten meiner Reisen.

Foto: „Nordlichter“ – Musikalische Lesung mit Klaus Büchner und Christof Stein-Schneider im Palmengarten

„Nordlichter“ – Oslo im Dauerregen

Foto: Oslo bei Dauerregen

 

Tag 3 – Donnerstag, 09. Mai 2019

Oslo erwartete uns am nächsten Tag mit Dauerregen, Wind und nur 8 Grad. Die nahe Lage zum Opernhaus lockte mich, doch ich widerstand. So verbrachte ich den Tag, indem ich in der gemütlichen Weinbar ein wenig an meinen aktuellen und neuen Projekten arbeitete.

Zum Sail Away um 18 Uhr fanden sich dann auch mehr Gäste im Palmengarten ein, als auf den Außendecks. Sternekoch Volker Fuhrwerk hatte heute einen Rehrücken mit Rote Beete auf dem Programm und plauderte erneut entspannt mit den Gästen. So schnell brachte ihn nichts aus dem Konzept, auch nicht, als eine Mitreisende, die plötzlich, mitten in seiner Vorführung, vor ihm stand und wissen wollte, wie man Stampfkartoffeln perfekt zubereite…

Nach dem Abendessen wurde dann in der Lounge „geballert“. Ex-Werder Bremen-Star Mario Basler präsentierte die erste Halbzeit seiner eigenen Fußballshow. Mich packte der Vortrag nicht wirklich, aber das „Nordlichter“-Kino im Anschluss, mit Udo Lindenberg MTV Unplugged – Live, fand ich wirklich super. Ich war damals zu einer Generalprobe dieser Aufzeichnung in Hamburg gewesen und in mir wurden viele Erinnerungen geweckt.

„Nordlichter“ – Aalborg mit einem Hot-Dog-Empfang

Foto: Ein herzlicher kulinarischer Empfang in Dänemark

 

Tag 4 – Freitag, 10. Mai 2019

Den Hafen von Aalborg (Dänemark) erreichten wir am nächsten Tag erst gegen 12 Uhr mittags. So blieb Zeit für das Frühstücks-Spezial „Eggs Benedict“ im Palmengarten und für den Besuch des Vortrags von Bernd Thiekötter über Dänemark in der Lounge. Dieser Lektor hält Vorträge mit Witz, Charme und hervorragendem Fachwissen. Dabei gab er seine Erfahrungen auch gern an das Publikum weiter, z.B. in Form einer „Gebrauchsanweisung für Dänemark“.

Über zwei Stunden befuhren wir den Limfjord, bevor wie pünktlich Aalborg erreichten. Zur Freude aller Gäste lagen wir direkt in der Stadt, die die viertgrößte des Landes Dänemark ist. Bei einem Rundgang später kam mir diese aufgrund der kurzen Wege, gar nicht so groß vor. Die Stadt Aalborg hatte für gutes Feeling gesorgt und einen typisch dänischen Hot-Dog-Stand direkt vor der MS Hamburg aufgebaut. Alle Passagiere und auch die Crew waren eingeladen, diese dänische Spezialität zu probieren. Es war nur 11 Grad warm und bedeckt, aber die Stimmung unter den Passagieren war ausgelassen.

Ich besuchte nach meinem Rundgang das Utzon-Center. Das letzte Werk von Jørn Utzon, der der Architekt des Opernhauses von Sydney war.  Dort gab es zusätzlich eine Gastausstellung des Architekten Reiulf Ramstads; es wurden faszinierende Bauten seiner Designfirma vorgestellt.

Nach dem Abendessen lud Moderator Uwe Bahn in die Lounge, zu seinem Vortrag „Ship Happens“, einer rockigen Reise durch die Kreuzfahrt ein. Da ich diese wirklich sehr interessante Darbietung bereits auf der vorherigen Kreuzfahrt („Rock the boat“) besucht hatte, beschloss ich, einen ruhigen Tagesabschluss in der Weinbar zu verbringen.

„Nordlichter“ – Kopenhagen mal anders

Foto: Altar im Roskilder Dom

Tag 5 – Samstag, 11 Mai 2019

Als die MS Hamburg am nächsten Tag pünktlich um 8 Uhr morgens im Hafen von Kopenhagen festmachte, kehrte auch das gute Wetter zurück. Der strahlende Sonnenschein hielt den ganzen Tag an – bei bis zu 15 Grad. Wir hatten den idealen Liegeplatz ganz vorn an der Langelinie, in unmittelbarer Nähe zum Königshafen. Hinter uns lag die Balmoral von Fred. Olsen Cruise Lines.

Nach dem Frühstück unternahm ich eine Shopping-Tour am Kai, denn zahlreiche interessante Geschäfte befinden sich unmittelbar gegenüber des Kreuzfahrtanlegers. Da ich schon sehr oft bei vergangenen Reisen in Kopenhagen gewesen war, hatte ich über Plantours Kreuzfahrten einen Ausflug nach Roskilde gebucht.

Der Ausflug startete am Nachmittag um 13 Uhr 45. Etwa eine Dreiviertelstunde benötigte der Bus bis ins 30 Kilometer entfernte Roskilde. Rosklide war einst die Königsstadt und spielte in der Geschichte Dänemarks eine wichtige Rolle. So war der geführte Rundgang des dänischen Reiseleiters durch den Dom auch ein Abtauchen in die Vergangenheit, denn das Gotteshaus ist der traditionelle Begräbnisort der dänischen Könige. Ein wenig skurril fand ich schon, dass der Sarg – übrigens ein Gläserner – der amtierenden Königin, Margarethe der II., bereits fertiggestellt dort auf sie wartet. Besser gefiel mir der Ausflug im Anschluss, der mich in das Wikinger Museum führte.

Ich besichtigte die Museumshalle mit einigen Sonderausstellungen, die Werkstatt, in der Nachbauten von Wikingerschiffen angefertigt werden und sah viele alte Schiffe im eigenen Hafen des Museums.
Um 18 Uhr war der Bus zurück an der MS Hamburg. Ich konnte pünktlich zum nordischen Aperitif in der Lounge gehen, der von Björn Paulsen und Christof Stein-Schneider musikalisch gestaltet wurde. Nach dem Abendessen gab es die zweite Hanebüchner-Lesung und im Anschluss den „Nordlichter“-Kinofilm Werner „Beinhart“ in der Lounge.

Auch an diesem Abend verpasste ich den täglichen „Snack für den kleinen Hunger in den Bars“ um 22 Uhr 30 nicht. An diesem Abend gab es überbackenen Käsetoast. Abgelegt wurde erst um 23 Uhr, doch da lag ich dann tatsächlich schon in meiner gemütlichen Außenkabine im Bett.

„Nordlichter“ – Faaborg & die Hans Christian Andersen Parade

Foto: Die Hans Christian Andersen Parade zum Empfang

Tag 6 – Sonntag, 12. Mai 2019

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, stellte ich bei einem Blick auf mein Smartphone fest, dass wir gerade nördlich an der Insel Fehmarn vorbeifuhren. Mir war gar nicht klar gewesen, wie nah Faaborg doch an Deutschland liegt. Bei sonnigen, aber windigem Wetter steuerten wir pünktlich um 13 Uhr den kleinen Hafen an. Am Pier wartete bereits die „Hans Christian Andersen Parade“ und empfing uns musikalisch. Das war eine Gruppe von Kindern, die alle in den Kostümen der Märchenfiguren des großen Schriftstellers gekleidet waren und gemeinsam mit ihrem Zeremonienmeister regelmäßig im Sommer Auftritte haben.

Ich begab mich auf einen Rundgang durch diese Kleinstadt, die auf der Insel Fünen liegt und nur knapp über 7.000 Einwohner hat. Die Altstadt gehört zu den best-erhaltenen Dänemarks. Unzählig viele Fachwerkgebäude säumten die kleinen Gassen. Besonders beeindruckt hatte mich der freistehende Glockenturm der Kirche St. Nikolai, die nach der Reformation abgerissen worden war. Viele Dänen waren zu unserem Anlegen in den Hafen gekommen und die Stadt Faaborg hatte sogar extra für uns einige Geschäfte geöffnet. Erst um 21 Uhr verließ die MS Hamburg den Ort wieder, da der Weg nach Kiel natürlich nicht weit war.

Nachdem Mario Basler seine 2. Halbzeit der Fußballshow in der Lounge gegeben hatte, versammelte Moderator Uwe Bahn nochmals alle Künstler der Reise zu einer großen „Nordlichter“-Abschiedstalkshow auf der Bühne. Inzwischen schlemmte ich noch ein Fleischbällchen. Dann war es auch schon Zeit, in die Kabine zurück zu kehren, um den Koffer final zu packen und ihn vor die Tür, auf den Kabinengang, zu stellen.

„Nordlichter“ – Kiel im Doppelanlauf von Plantours Kreuzfahrten

Foto: Plantours Kleinste von Bord der Hamburg aus in Kiel

Tag 7 – Montag, 13. Mai 2019

Als die MS Hamburg am nächsten Morgen im Kieler Hafen festmachte, sah ich schon einen Steinwurf entfernt, das kleinste Fluss-Kreuzfahrtschiff von Plantours Kreuzfahrten, die MS Sans Souci. Das war ein toller Augenblick. Nach dem Frühstück, um 8 Uhr 30, war es dann so weit. Der Kapitän des Flusskreuzers, Peter Grunewald, legte ab und drehte hupend vor der „großen“ Hamburg einige Runden, wobei er traumhafte Heckwellen produzierte. Das ganze Spektakel fand bei blauem Himmel, Sonnenschein pur und immerhin schon 12 Grad Außentemperatur statt. Die Gäste an Bord der MS Hamburg applaudierten begeistert. Viele nutzen die Gelegenheit, ein Foto als Erinnerung von dieser seltenen Begegnung zu machen.

Schon um 8 Uhr 50 waren alle Koffer ausgeladen. Dies geschieht bei der MS Hamburg immer noch per Kran. Die individuell abreisenden Gäste – so auch ich – durften als erste das Schiff verlassen. Aufgereiht, wie auf einer Perlenschnur, standen bis ins Terminal die lieben Crewmitglieder und wünschten eine gute Heimreise. Ich gebe es zu, bei so viel Herzlichkeit, fiel es schwer zu gehen.

Mein Fazit

Foto: Große Tage auf der kleinen Hamburg

Stars at Sea® hat mit seinem nordischen-Programm-Mix für jeden Geschmack etwas dabeigehabt. Ich persönlich hätte mir an manchen Abenden mehr Musik gewünscht. Einmal „An der Nordseeküste“ hören wäre auch für viele andere Gäste sicherlich das Tüpfelchen auf dem I gewesen. Plantours Kreuzfahrten hat mit seinem Routing – nach meiner Ansicht – den perfekten Rahmen geboten. Eben ein Wechsel zwischen großen skandinavischen Städten und kleinen Orten, die nicht jedes Kreuzfahrtschiff anläuft oder auch anlaufen kann.

Zur Webseite von Plantours Kreuzfahrten geht es hier.

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