Alles prima auf AIDA-Prima – Norwegen Teil 3

In den Fjorden unterwegs …

Alles prima auf AIDA-Prima – Gastautor Hermann Graßl war mal wieder auf Tour und nimmt uns mit nach Norwegen in seinem dreiteiligen Reisebericht. Wie gewohnt, berichtet er genau über Land und Leute. Auch das Bordleben auf der AIDA-Prima kommt nicht zu kurz.

Im dritten Teil geht es vom Geiranger Fjord zurück nach Hamburg.

Foto: Routenkarte der kompletten Kreuzfahrt

Alles prima auf AIDA-Prima – Geiranger Fjord

Foto: Wasserfall der 7 Schwestern
Foto: AIDA-Prima in Geiranger

Geiranger Fjord: 19.5.25

Wie aus dem Nichts erfuhren wir noch in Molde vom agilen Kapitän, dass man es tatsächlich organisatorisch und technisch geschafft habe, doch noch in den Geiranger Fjord einfahren zu dürfen. Diese Nachricht war wie Balsam auf unsere geschundene Seefahrer Seele. Dies bedeutete, dass wir am 19.5. so gegen acht Uhr morgens im Duett von Kapitän und Lektor (Balkonlautsprecher) geweckt werden würden, um vom Reiseprofessor mit spannenden Aspekten rund um diese sagenumwobene Region fürstlich versorgt zu werden. Darauf freuten wir uns sehr, der Wecker wurde gestellt und erwartungsvolle Träume lagen in der Fjord Luft.

Bei unserem zweiten Versuch, in den weltberühmten Fjord, startete die Info Tour seitens des Lektors Horst Müller teutonisch pünktlich. Er begleitete uns informativ zum ersten Picture Spot, den 7 Schwestern. Hier unterlief dem Reiseprofessor ein charmanter Lapsus, als er die „Schwestern“ stolz ankündigte auf Backbord, doch der agile Kapitän musste leicht schmunzelnd korrigierend eingreifen, da Hr. Müller nur kleine Rinnsale beschrieb; unser Captain titulierte diese als deren Kinder, um dieses Malheur etwas abzumildern.

Die eigentlichen Wasserfälle erschienen ca. 200 m danach auf der Bildfläche: Beinahe wollte ich schon zur Nahrungsaufnahme schreiten, doch dieser famose Anblick entschädigte vieles. Zuvor verwies der Lektor auf den Ort Hellesylt, wo Tom Cruise mit seinem epischen Stunt vom Gipfel im Film „Dead reckoning Part I“ auf sich aufmerksam machte. Dank der erneuten per Schwenkmechanismus errichteten Sea Walks erreichten wir sofort das nette überschaubare Örtchen und wir wählten gleich mal eine Wanderung zum Storflossen: überwältigend, rauschend, kraftvoll kam uns das Rauschen entgegen. Als Belohnung gönnten wir uns ein Cinnamon Roll und erfreuten uns an dem vielfältigen Baumbestand wie Kiefer oder Flechten. Der Lachs oder die Makrele fühlt sich im Fjord auch heimisch, beide Arten wurden aber nicht real gesichtet ebenso wenig wie der Schweinswal.

Der Geirangerfjord gilt als die mit Abstand schönste Fjordlandschaft der Welt und ist einer der bekanntesten Fjorde Norwegens und gehört seit dem 14. Juli 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe. In Fachkreisen gelten der Geirangerfjord als „naturhistorisches Laboratorium“, wo wertvolle Erkenntnisse zur Landschaftsbildung und zu Effekten von Klimaänderungen geliefert werden. Als die Gletscher in dieser Gegend vor ca. 10.000 Jahren abschmolzen, fanden sich auch die ersten Siedler ein. Die offizielle Plakette der UNESCO, die den Status des Geirangerfjords als Weltnaturerbe dokumentiert, wurde auf dem Hof Skageflå am 12. Juli 2006 von Königin Sonja enthüllt und signiert.

Der Geirangerfjord zählt ganz klar zu einem beliebten Ziel für Kreuzfahrtschiffe. Ursprünglich war für 2026 ein Emissionsverbot für   diese geplant, dieses soll nach einer Änderung im August 2024 nun erst 2032 in Kraft treten. In dieser Besonderheit lag wohl auch die Schwierigkeit für unsere AIDAprima, das Placet für die Einfahrt nach Bergen zu bekommen. Etymologisch setzt sich der Name Geiranger aus zwei Bestandteilen zusammen: Gei bedeutet so viel wie steil und anger symbolisiert Fjord, d.h. ein spitz zulaufender Fjord.

Deren erhabene Natur kommt durch die schmalen, steil abfallenden Tal Wände zum Ausdruck, die sich von 500 m unter dem Meeresspiegel bis zu 1.400 m über dem Meeresspiegel erstrecken. Zahlreiche Wasserfälle stürzen sich die extrem steilen Felswände herab, und zahllose Wildbäche fließen von schneebedeckten Gipfeln, Gletschern und Gletscherseen durch Laub- und Nadelwälder hinunter in den Fjord. Die Baumgrenze verläuft laut unserem Reiseprofessor bei knapp 1000 m.

Im Nachgang betrachtet erwies sich die Umplanung als Glücksgriff mit göttlicher Fügung: In der nautischen Stunde informierte uns der Kapitän, dass nur 24 Stunden nach unserem Besuch die Temperatur auf Minus 1 Grad runter raste und sogar leichter Schneefall herrschte. Wow, daran wurde deutlich, welch weise Entscheidung von Jörg Miklitza getroffen wurde. Dies konnte nur ein Wink des Schicksals gewesen sein!

Foto: In Geiranger unterwegs
Foto: Die Kraft der Wasserfälle

Alles prima auf AIDA-Prima – Eidfjord

Foto: Hängebrücke kurz vor dem Erreichen von Eidfjord
Foto: AIDA-Prima im Hafen von Eidfjord

Eidfjord: 20.5.25

Eidfjord wurde um die Mittagszeit als letzter Hafen von unserer AIDAprima angelaufen, bevor es mit einem finalen Seetag zurück nach Hamburg ging. Scheinbar fuhren diesen zauberhaften Hafen bis zu vier AIDA-Schiffe nacheinander an, was uns sehr neugierig machte auf das Festzurren der dieses Mal extrem langen Leinen am Pier. Uns erwartete wieder ein relativ überschaubarer Steg, was viel Augenmaß und Feintuning erforderten seitens der Experten auf der Brücke.

Eidfjord ist ein kleiner Ort mit weniger als 1.000 Einwohnern und zeichnet sich insbesondere durch die farbig gestrichenen Fassaden der typischen norwegischen Häuser aus. Nichtsdestotrotz spürten wir nicht den Charme dieses geografisch perfekt gelegenen Örtchens.

Die Fahrt vom legendären Geirangerfjord nach Eidfjord mutierte zu einem malerischen Leckerbissen: unser quirliger Kapitän Jörg Micklitza erwähnte auf Steuerbordseite ein ganz außergewöhnliches Kunstobjekt: Es handelte sich hierbei um ein im Wasser platziertes Objekt, das einen Lachs symbolisieren sollte. Es ragte zu einem Drittel unter Wasser und wurde als Restaurant mit einem Michelin Stern umfunktioniert. Solches Zusatzwissen nahmen wir dankend entgegen und diente als Bereicherung, die wir nicht missen wollten. Wir harrten jeden Morgen seinen Ausführungen, welche uns stets in den Bann zogen. Seine pointierte Ausdrucksweise hatte schon was Besonderes mit Wiedererkennungswert.

In diesem Hafen würde mein einziger organisierter Landausflug stattfinden und es sollte eine Überraschung sein, denn ich hatte keinen blassen Schimmer, was ich erleben durfte. Ich vermutete einen Wasserfall und tatsächlich ging es hinauf zum Voringsfossen, der ein einzigartiges Schauspiel bot und von unserem Ausflugsanbieter Get your guide perfekt realisiert wurde.

Unser nachmittäglicher Busausflug verlief wie am Schnürchen: Nach nur 20 Minuten Fahrt hinauf zum Aussichtspunkt des Voringsfossen, erlebten wir hautnah die unbändigen Naturkräfte. Zwei starke reißende Stränge kamen uns auf den speziell konzipierten Fotospots entgegen. Ehrfürchtig beobachteten wir die Wassermassen, welche scheinbar unerschöpflich herunterprasselten und wir verbrachten hoch droben ca. 90 Minuten mit Fußmarsch auf teils sehr sportlichen nur über Stock und Stein begehbaren Hängen. Dank idealer Organisation schafften wir es auch pünktlich zu unserem Date im Rossini, wo uns wieder mal – ein ausgezeichnetes 6-Gänge Menü überraschte.  Hielt es unserem ersten Besuch hinsichtlich Variabilität und Geschmacks-explosion statt? Nach reiflicher ex-post Analyse gefiel mir der erste Besuch besser, trotz des Kanadischen Hummers, der mich am meisten ansprach.

An der Fjåk Chocolate aus Eidfjord kommt man fast nicht vorbei und findet sie überall in den Shops am Hafen. Sie hat sich als hochwertige handgemachte Schokolade etabliert. Fjåk Chocolate ist bekannt für die Verwendung von hochwertigen, nachhaltig bezogenen Kakaobohnen und lokalen Zutaten.

Foto: Symbol für den größten Arbeitgeber der Region, das Sima Wasserkraftwerk
Foto: Der imposante Wasserfall Voringsfossen

Alles prima auf AIDA-Prima – Seetag Nummer 2

Foto: Seetag bei Kaiserwetter

Seetag Nummer 2: 21.5.25

Während unseres zweiten See Tags erfreute uns Lektor und Reiseprofessor Horst Müller mit seiner virtuellen Liebeserklärung an seine Heimatstadt Hamburg. Ein zweites Highlight sollte für uns die Kunstauktion am frühen Nachmittag sein, gefolgt von der traditionellen Nautischen Stunde mit dem Kapitän. Hier war ich gespannt wie ein Flitzebogen, ob noch Diskussionen im Nachgang zur Causa Geiranger angestoßen werden würden, das Thema der Reise, das sicher viele Gäste umtrieb. Ja, in der Tat gab es diese pikante Frage, geschickt verpackt, und der Kapitän erklärte nochmals fundiert, wieso es zu diesem Schachzug, sprich Umdisponierung des originären Anlegehafens kam.

Es gab ein buntes Potpourri an smarten Fragen an den stets auskunftsfreudigen Capitano. Selbst die ganz Kleinen hielten sich nicht zurück und forderten ihn mit kniffligen Themen. Jörg Miklitza, der leidenschaftlich von seiner reichhaltigen Vita referierte, verabschiedete sich am Ende standesgemäß bei seinen treuen Gästen und wies darauf hin, dass man ihn demnächst auf der Nova antreffen könne. Er selbst benötige wohl eine kleine Auszeit.

Finaler Abschluss war die Prime Time mit Benny, in der es um Abschied und die Prämierung des Smiley Stars gehen würde. Ich schlug unseren emsigen und fleißigen Housekeeper vor, der unsere Kabine höchst effektiv und sympathisch sauber machte. Mal schauen, ob er ausgewählt wird. Leider kam er nicht zum Zug, sondern die beiden Bedienungen hinter der Theke der scharfen Ecke wurden ausgewählt. Nach Überreichung des wertschätzenden Zertifikats gab es eine wunderschöne Farewell Show mit den meisten Crew Mitgliedern, von denen ein philippinischer Mitarbeiter dank seines Stimmvolumens ein Lied anstimmte. Zusammen mit Entertainment Chef Steffen Haller, dem quirligen unermüdlich scherzenden Benny und dem HR-Manager wurden Alwine, Itzi, Dodo und Achwasachwas mit auf die Bühne geholt. Es bot sich eine sehr emotionale Atmosphäre und man wünschte sich gegenseitig Auf AIDAsehen! Ein perfektes Ende am internationalen Tag der Seefahrt!

Foto: AIDA-Prima hat Seetag

Alles prima auf AIDA-Prima – Hamburg

Hamburg: 22.5.25

Foto: Zurück in Hamburg, Bild im Ibis Hotel Hamburg

Mit dem vormittäglichen Checkout spätestens um 10.30 machten wir uns dank des gebuchten Transferbusses auf den Weg in Richtung Zentrum, wo wir noch die eine oder andere Stunde verbrachten, bevor es zurück nach München ging. Nach einer guten Stunde Wartezeit auf unseren vorab gebuchten AIDA-Shuttle zum ZOB in eisiger Kälte steuerten wir flugs den Flughafen an, um die LH Business Lounge zu entern. Auf dem Weg streiften wir eine aktuelle Bausünde (dank Benko): anstelle eines scheinbar neuen Wahrzeichens für Hamburg mit einer stattlichen Höhe von 245 m wurde der neu geplante Elbtower nun „Kurzer Olaf´“ tituliert und harrt weiterhin seiner Fertigstellung bzw. einem Weiterbauen. Aktuell ist Stillstand angesagt…

Takeaways von der Reise von Hermann

Foto: Gastautor Hermann an Bord
  • Norwegen und Marzlinger Seefahrer: eine Symbiose, was schönes Wetter betrifft: Sonne pur die gesamte Reise!
  • Sei flexibel mit AIDA – einen Hafentausch muss man einkalkulieren: oft kommt das Beste zum Schluss getreu dem Motto: aufgeschoben ist nicht aufgehoben!
  • Ideale Mixtur von Kunst, Kultur und Kulinarik – Gesunde Mischung an bunten Häfen. Spezialitätenrestaurant Rossini bot zwei Top Sechs Gänge Menüs an → Chapeau!
  • Profunder Lektor mit breitem Wissen als großes Plus mit Sahnehäubchen: informatives Morgen-Duett zusammen mit dem Kapitän bei Einfahrt zum Geiranger Fjord
  • Charmanter sympathischer Kapitän mit gesundem Wortwitz und viel Redebedarf
  • Entertainment Manager an Bord zu sein erweist sich als Segen: Involvierung in sehenswerte Aktionen, stets amüsant, lustig und völlig überraschend: sei es von SPA Kollegen verwöhnt zu werden oder sich in volle Montur eines Brandschutzbeauftragten zu werfen und mit Sauerstofftank einfach mal weiter moderieren…
  • Ruheoasen an Bord immer disponibel trotz Full House auf dem Schiff
  • Hoch professionell konzipierte Shows mit begnadeten Künstlern und Sängern → 2 Premieren an Bord, eine Seltenheit!
  • Legendäre Quiz Variante von „Wer wird Millionär?“ mit wortgewandten Kandidaten
  • Höchste Prämierung des AIDA Prima SPA-Bereichs im internationalen Cruise Business
  • Versorgung der Ausflügler auf Pier 3 stets gewährleistet: pro bono Sandwich per Mitnahme
  • Kleine Träne: Keine Froozies mehr erhältlich sowie Kunstauktion zwei Mal als Late Night Session anstelle Untertags –> nur Nachteulen kommen auf ihre Kosten.
  • Unnötig: Schleppender Rücktransport via organisierter AIDA-Busse: Hier war viel Luft nach oben, sehr chaotisch geregelt und viel zu wenig Personal!

Lieber Hermann, vielen Dank für diesen umfangreichen, dreiteiligen Reisebericht von Dir mit AIDA-Prima in Norwegen. Dieses Mal war es der Hafen von Eidfjord, auf den Du mich neugierig gemacht hast, weil ich hier noch nicht war. Ich freue mich, wenn Du mal wieder unterwegs bist auf den Meeren dieser Welt und hier darüber berichten magst.

Alle Fotos wurden mir von Hermann für diesen Blogbeitrag zur Verfügung gestellt.

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