MS Otto Sverdrup – Auf den Spuren der Postschiffroute Teil 4
Sæbø – Haugesund und der Seetag zurück nach Hamburg
MS Otto Sverdrup – Vom 05. bis 19. Juli 2024 war ich von Hamburg aus zum Nordkap und zurück nach Hamburg mit den Hurtigruten unterwegs. Ich befand mich auf den Spuren der Postschiffroute und erlebte eine wahnsinnig schöne Reise. Insgesamt wird es aufgrund der Fülle an Ereignissen, den Bericht in vier Teilen geben.
Heute kommt Teil 4 und wir besuchen zwei entzückende Fjorde, eine echte Wikingerstadt und erleben einen Seetag zurück zum Ausgangshafen.
MS Otto Sverdrup – Sæbø und zwei zauberhafte Fjorde
Als wir pünktlich um 8 Uhr im Hjørundfjord den Anker warfen, war das kleine Dorf Sæbø so wie der ganze Fjord von Nebel umgeben. So fuhr ich nicht ab 8 Uhr mit den Tenderbooten hinüber, um das Konzert in der Kirche anzuhören. Ich nahme den Tender um 10 Uhr 30. Angekommen im Ort, zog es mich als erstes zu dem Lawineninformations-Zentrum, was auch die Lektoren an Bord erwähnt hatten. Dort lernte ich Torsten kennen, der auf Facebook die Gruppe „Mein Norwegen“ moderiert und wir hatten einen tollen Austausch. Im Anschluss bummelte ich weiter durch das Dorf, besuchte eine kleine Galerie und natürlich die Kirche des Ortes.
Nachdem ich ein wirklich fantastisches, norwegisches Softeis genossen hatte, bummelte ich noch ein wenig am Fjord entlang und bestaunte auch die kleine Sauna, die sich auf einem Boot befand. Am Mittag war ich zurück an Bord und sehr gespannt auf den Nachmittag.
Zur Ausfahrt am Nachmittag lichtete sich der Nebel und endlich konnte ich auch die wahre Schönheit dieses Fjords sehen. Anstatt einfach weiter zu fahren, hatte der Kapitän beschlossen, außerplanmäßig einen Abstecher in den benachbarten Norangsfjord zu unternehmen. Coastel Kitchen präsentierte dazu Fischfrikadellen live auf Deck 8 vom Küchenchef zubereitet.
Die Aussichten von Deck waren einfach nur traumhaft schön und ich genoss jede Sekunde. Irgendwann wendete die MS Otto Sverdrup, um ihre Fahrt zum nächsten Ziel, der Wikingerstadt Haugesund, fortzusetzen.
Am Abend nach dem Essen stand dann wieder eine Panorama-Fahrt mitten durch viele norwegische Inseln auf der Tagesordnung. Durch Lücken sah ich auch richtig große Kreuzfahrtschiffe, die aber natürlich an der Küste bleiben mussten und nicht wie wir, durch das Land fahren konnten. Nachdem wir um 22 Uhr den Hexentanzplatz passiert hatten, zog es mich allerdings auch schon bald ins Bett. Ich war sehr müde nach dem eindrucksvollen Tag.
MS Otto Sverdrup – die Wikingerstadt Haugesund
Der nächste Tage startete wieder bedeckt und wolkig. Bereits um 9 Uhr 30 fand die Veranstaltung zur Ausschiffung mit allen Informationen auf Deck 4 im Konferenzraum statt. Sehr genau wurde alles erklärt und ich bekam meine Kofferanhänger für die individuellabreisenden Gäste und meine Ausschiffungs-Zeit. Anders als bei einer normalen Kreuzfahrt, sollten die Koffer um 22 Uhr nicht einfach vor die Tür, sondern zum nächsst gelegenen Fahrstuhl gebracht werden.
Um 22 Uhr legten wir in der Wikingerstadt Haugesund an. Es gab einen kostenfreien Shuttle-Bus in die Stadt, den ich gern nutzte. Viking-Planet, das wunderbare, interaktive Wikingermuseum (Besuch war im Reisepreis inkludiert) war mein Ziel. Doch davon werde ich in einem separaten Blogbeitrag berichten.
Haugesund hat angeblich die längste Fußgängerzone Norwegens, die Haraldsgata. Tatsächlich befanden sich hier viele interessante Geschäfte, aber auch ein Abstecher zum Fluß lohnt sich. Dort sah ich viele tolle Restaurants, aber ich kehrte nicht ein. Die Statue „Fiskerne“, die Fischer, ist das eigentliche Symbol von Haugesund, eine Stadt mit einer großen Geschichte der Seefahrt. Es wurde 1920 enthüllt und ist das Werk des Künstlers Sofus Madsen.
Zurück im Hafen hatte ich noch ein wenig Spaß mit ein paar interessanten Fotopoints. Um 17 Uhr gab es das letzte Treffen mit dem Coastel-Reiseleiter-Team und kurz nach 21 Uhr stand die Versteigerung der Heckfahne an, vom Kapitän handsigniert Die Bieter waren zahlreich und ich freute mich sehr, dass ein Paar den Zuschlag bekam, mit denen ich in den letzten zwei Wochen immer mal wieder gesprochen hatte.
Auch die „Green stays“ wurden ausgezählt. Das sind Tage, wo man die grüne Karte an die Kabinentür hing und auf eine Reinigung seiner Kabine an dem Tag an dem Tag verzichtete. Über 1.000 Green stays waren zusammen gekommen und das gesparte Geld wird von Hurtigruten für nachhaltige Projekte eingesetzt. Ich hatte davon immerhin zehn gesammelt auf dieser Reise. Müde, aber glücklich fand ich auch eher früh an diesem Abend den Weg auf meine Kabine.
MS Otto Sverdrup – der Seetag nach Hamburg
Am nächsten Tag erwartete mich auch schon der letzte Seetag dieser unglaublichen Reise. Während wir die Nordsee überquerten, wurden die Gewinner des Fotowettbewerbs benannt. Ich gewann nicht, aber das machte auch nichts. Fotograf Philipp präsentierte die Fotos der Reise und einen kleinen Film. Alle Bilder, die er gemacht hatte, bekamen die Passagiere kostenlos mit einem Download. Es war auch möglich an Bord einen Stick zu kaufen. Das hatte ich noch nie erlebt und fand es sensationell, speziell für Reisenden, die nicht selbst fotografieren.
Zum Mittagessen gönnte ich mir nochmal ein Drei-Gang-Menü im Fredhelm und nicht nur die Muscheln in Weißwein mit Knobi-Baguette waren ein Traum. Bedingt dadurch, fiel für mich das 5-Gang-Abschiedsdinner im Restaurant Aune dann auch deutlich kleiner aus. Die Speisen im Fredhelm waren einfach nur fantastisch und übrigens im Reisepreis inkludiert, auch die Getränke.
Nach dem Abendessen verabschiedete sich der Kapitän mit seinen Offizieren in der Explorer-Ounge auf Deck 8 und gab nochmal einen Rückblick auf die komplette Reise. Und danach, wie um alles noch zu toppen, platschte dann die Sonne mit dem wohl schönsten Sonnenuntergang der Reise in die Nordsee. Die Sunset-Stimmung auf Deck 8 war der perfekte Abschluss dieser Reise. Schnell schleppte ich noch die Koffer vor den nächstgelegenen Fahrtstuhl meiner Kabine und dann war auch alles schon vorbei.
Ankunft in Hamburg
Schon gegen 7 Uhr liefen wir in Hamburg ein und machten am Cruisecenter in Steinwerder fest. Da die Kabine bis 8 Uhr geräumt werden musste, genoss ich ein letztes Frühstück und freute mich über den Gruß der lieben Crew.
Der Abstieg später klappte wunderbar. Es gab weder Schlangen, noch Gedrängel. Vor dem Terminal wartete bereits mein vorbestelltes Taxi und noch vor 11 Uhr erreichte ich meinen Heimathafen Travemünde, wo noch eine entspannte, weitere Urlaubswoche auf mich wartete.
Mein Fazit zu dieser Seereise
Eine Seereise mir Hurtigruten ist Norwegen mittendrin, anstatt nur an der Küste vorbei zu fahren. Mich überzeugte die komplette Crew, vom Kapitän bis zum Kabinensteward mit ihrer Herzlichkeit. Die MS Otto Sverdrup ist ein kleines Schiff und ich fand schnell meine Lieblingsplätze. Die Häfen waren wundervoll und sehr oft lagen wir als einziges Schiff im Hafen, was die Landgänge unglaublich entspannt gestaltete. Ich glaube, dass viele Eindrücke noch sehr lange von dieser Reise bleiben werden. Und ich werde gern wieder kommen, ob nun auf die Winterroute auf den Spuren der Postschiffroute oder auch mal auf einer anderen Route mit dieser Reederei.
Seid Ihr neugierig auf die Facebookseite von „Mein Norwegen“ von Torsten geworden? Dahin geht es hier.
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Herzlichen Dank für diesen tollen Reisebericht. Die Reise war fast identisch mit unserer 🙂 Ich kann die Eindrücke nur bestätigen. Die komplette Crew hat zu einer herrlichen und bequemen Reise beigetragen. Die Reise im Winter kann ich übrigens sehr empfehlen, diese hatten wir im Januar 2023 gemacht. Weil wir damals schon begeistert waren wollten wir diese wunderbaren Orte auch mal im Sommer sehen. Das hat sich sehr gelohnt.
Hallo Angelika, vielen Dank für Dein tolles Feedback, was mich sehr gefreut hat! Viele Grüße, Brina