MS Otto Sverdrup – Auf den Spuren der Postschiffroute Teil 3

Tromsø – Reine (Lofoten) – Seetag in Richtung Süden

MS Otto Sverdrup – Vom 05. bis 19. Juli 2024 war ich von Hamburg aus zum Nordkap und zurück nach Hamburg mit den Hurtigruten unterwegs. Ich befand mich auf den Spuren der Postschiffroute und erlebte eine wahnsinnig schöne Reise. Insgesamt wird es aufgrund der Fülle an Ereignissen, den Bericht in vier Teilen geben.

Heute kommt Teil 3 und wir reisen nach Tromsø, auf die Lofoten und mit einem Seetag in Richtung Süden.

MS Otto Sverdrup – Tromsø, Trolle und ein perfekter Tagesabschluss

Foto: Tromsø, wir liegen ziemlich weit außerhalb der Stadt
Foto: Mit einem kostenfreien Shuttlebus geht es in die Stadt
Foto: Die berühmte Eismeerkathedrale auf der anderen Seite
Foto: Besuch des Troll-Museums

Der Morgen begann wettertechnisch eher wieder bedeckt  bei nur 12 Grad und so gönnte ich mir ein relativ spätes Frühstück um 9 Uhr. Danach sah ich mir auf Kanal 5 auf der Kabine den Vortrag „Fram mit Friedholf Nansen und Kapitän Otto Sverdrup“ an, den ich überaus spannend fand. Lektor Ralf wusste, wie man Zuschauer fesselte. Gegen 12 Uhr legten wir in Tromsø an, aber offensichtlich nicht am gewohnten Liegeplatz. Die Crew war auch verwundert, denn es gab einen kostenfreien Shuttel-Bus in die Stadt. Nach dem Mittagessen besserte sich das Wetter und ich nutzte den Bus, um in die Stadt zu fahren. Sehr zu meiner Freude gab der Fahrer auch ein paar Infos zur Stadt und wir hielten unmittelbar vor dem Polarmuseum. Der Eintritt dort war inklusive, doch ich entschied mich für das weltweit erste Troll-Museum. Von diesem Besuch werde ich Euch in einem anderen Blogbeitrag genau berichten.

Danach machte ich mich auf in die Stadt. Vorbei am Amundsen-Denkmal, dem berühmten Polarforscher von dem ich doch am Morgen auch gehört hatte, ging es zielstrebig zum Hard Rock Cafe Tromsø, wo ich ein leckeres Bier genoss und nebenbei sogar noch die Schuhe von ABBA-Agnetha bewundern konnte. Die kleine Fußgängerzone mit ihren individuellen Läden entlang zu bummeln, kann ich nur empfehlen. Per Zufall fand ich die wunderschöne Bibliothek, doch für einen Besuch blieb leider keine Zeit mehr. Ich fand sie auch archtitektonisch besonders reizvoll.

Foto: Spaziergang durch Tromsø
Foto: Einkehr im Hard Rock Cafe Tromsø
Foto: Bibliothek Tromsø

Für den Pub Aunegården im ältesten Haus der Stadt blieb auch keine Zeit mehr, aber ich sah mir vor dem Kreuzfahrtterminal noch die Verkaufsstände von Klamotten mit den typisch norwegischen Mustern an.

Nach dem Abendessen ließ ich so  wie oft – den Tag gemütlich mit Blick auf Küsten in der Explorer Bar auf Deck 8 ausklingen. Um kurz vor 24 Uhr, als ich schon auf der Kabine war, wurde „Wal-Alarm“ von der Brücke gemeldet. Tatsächlich habe ich sie auch kurz gesehen, aber nicht mehr fotografiert.

Foto: Das älteste Haus der Stadt
Foto: Traditionelle Kleidung am Cruiseterminal
Foto: Ein bezaubernder Sonnenuntergang zum Tagesabschluss

MS Otto Sverdrup – Reine / Lofoten bei Traumwetter

Foto: Traumhafter Anlauf der Lofoten am Morgen
Foto: Blick über die Bucht von Reine

Der Anlauf der Lofoten am nächsten Morgen bei strahlendem Sonnenschein war ein absolutes Highlight. In dem kleinen Hafen von Reine machten wir pünktlich um 9 Uhr fest. Das Dorf hat nur 304 Einwohner, wurde aber schon 1743 gegeründet. Es lebt heute zumeist vom Tourismus. Charakteristisch sind natürlich die roten Holzhäuser und ich lernte, dass dieses Dorf einer der meist fotografierten Motive Norwegens ist.

Im Reisepreis mit enthalten war der Ausflug zum Fischerdorf Å, was O ausgesprochen wird. Ich machte mich gegen kurz nach 10 Uhr mit dem Transferbus auf den Weg dorthin.

Foto: Die Stockfischgerüste sind schon leer
Foto: Ankunft im Fischerdorf Å
Foto: Interessanter Spaziergang durch das Dorf

Die Fahrt dauerte nur 20 Minuten und führte durch zwei Tunnel und kleine Straßen. In Reine konnte ich noch den Blick auf ein Stockfischgerüst werfen, was aber jahreszeitlich bedingt, bereits leer war. Das Fischerdorf Å fand ich einfach nur bezaubernd und ich war froh, so früh dorthin gefahren zu sein. Es wurde gefühlt stündlich voller, was auch daran lag, dass es Sonntag und das Wetter einfach traumhaft war. Å ist eins der best erhaltenen Fischerdörfer Norwegens und als Besucher kann man traditionelle Hütten besichtigen, um die Arbeit und das Leben der Fischer während der letzten 250 Jahre nachzuempfinden.

Überall in den Hütten traf ich auf freundliche Norweger, die mir gern historische Einblicke gaben. Auch die Ausblicke auf den Atlantischen Ozean von diesem Dorf aus waren einzigartig. Gern hätte ich einen Kuchen beim örtlichen Bäcker gekauft, doch die Schlange war mir einfach zu lang. So ging es zurück mit dem Transferbus, der dieses Mal sehr oft ausweichen musste, wegen dem Gegenverkehr. Speziell viele Wohnmobile waren es, die entgegen kamen und manchmal war der Abstand der Fahrzeuge nur wenige Zentimeter. An dem berühmten Leuchtturm von Reine im Hafen musste ich natürlich unbedingt noch ein wenig posen.

Foto: Hier wird Lebertran hergestellt
Foto: Blick in die alte Schmiede
Foto: Am Leuchtturm von Reine

Die Ausfahrt war so traumhaft am Nachmittag gegen 15 Uhr, wie die Einfahrt am Morgen. Die open bar auf Deck 8 war wieder geöffnet und dieses Mal gab es eine Krabbenverkostung mit dem Küchenchef. Anschaulich demonstrierte er auch, wie man diese fachgerecht pellte und woran man auch als Laie erkennen könnte, ob sie frisch seien.

Foto: Bye, bye Lofoten
Foto; Die open bar an Deck ist wieder eröffnet
Foto: Krabbenverkostung

Für das Abendessen hatte ich nun aufgrund des Eingreifens meines Mannes an Tisch 10 gewechselt. Dort war es einfach viel ruhiger als an dem Tisch im Bug  und der Service war perfekt. Wer mein Buch „115 Tage an Tisch 10“ kennt, wird nun sicher schmunzeln.

Kurz nach 20 Uhr gab es dann wieder „Wal-Alarm“ von der Brücke. Die MS Otto Sverdrup stoppte ganze 30 Minuten und sie waren auch zu sehen, für mich aber unmöglich, die klar und vor allem groß zu fotografieren. Trotzdem war ich sehr beeindruckt. Das hatte ich bisher noch nie auf einer Seereise erlebt, dass einfach angehalten wird. Danach setzten wir unsere Fahrt fort, denn später am Abend stand noch der Anlauf von Svartisen, dem zweit größten Gletscher des Landes auf dem Programm. Auf Deck 5 wurde Tee mit Schnaps in einer Trollfjordtasse verkauft und das Cruise Team gab viele Erklärungen über den Gletscher, seine Entstehung und seinen Rückgang. Da wurde das Endspiel der Europameisterschaft Spanien gegen Frankreich, was ab 21 Uhr lief, wirklich zur Nebensache.

Foto: Ab heute am Abend an Tisch 10
Foto: Anlauf des Gletschers Svartisen am späten Abend

MS Otto Sverdrup – ein abwechslungsreicher Seetag

Foto: Passage Torgatten, Interessenpunkt um 07:45 Uhr
Foto: Winke-Wettbewerb mit der entgegen kommen Trollfjord von Hurtigruten
Mittagessen im Fredhelm, Krabbensalat

Am nächsten Morgen lockten mich interessante Programmpunkte schon sehr früh aus dem Bett. Bereits um 07 Uhr 45 war Torgatten, ein Interessenpunkt angekündigt. Das ist ein Berg mit einer besonderen Form. Das Loch in seiner Mitte ist ca. 35 Meter hoch und 160 lang. Entstanden ist es einst durch die Ausspülung der Meeresbrandung. Wir waren hier schon auf der Hinfahrt zum Nordkap vorbei gekommen um 4 Uhr 30, doch da hatte es micht nicht aus dem Bett gezogen. Leider ging auf der Hinfahrt die Sonne auch nicht direkt, wie von Bord Fotograf Philipp vermutet, im Loch auf, sondern einige Meter daneben.

Um 08 Uhr 15 ging es dann schon weiter. Die Begegnung mit dem Schwesterschiff, der MS Trollfjord, war angekündigt und es gab einen Winke-Wettbewerb, den wir leider dieses Mal nicht gewannen. Trotzdem war es mit Musik, Fähnchen und einer tollen Moderation des Costal Teams einfach ein totaler Gänsehaut-Moment, den ich nicht missen möchte.

Das Mittagessen an diesem Seetag genoss ich später wieder im Fredhelm, u.a. mit diesem einzigartig, leckeren Krabbensalat. Frischer geht es nicht! Zuvor gab es noch eine Polarkreisüberquerungsparty auf Deck 8 mit Lebertran und Schnaps, worauf ich aber gern verzichtete.

Der Rest des Tages war geprägt von wunderbaren Passagen und landschaftlichen Eindrücken. Die Stadtpassage Norvik wurde zu einem kurzen Aufenthalt, das wir mal wieder einen medizinischen Notfall ausladen mussten.

Foto: Und immer wieder Landschaft
Foto: Passen wir durch?

 

Euch hat Teil 3 gefallen? In zwei Wochen geht es weiter. Dann erfahrt Ihr alles über den malerischen Hjørundfjord und meinem Tenderausflug ins Dorf Sæbø. Danach geht es weiter in die Wikingerstadt Haugesund und mit einem Seetag zurück zum Ausgangshafen Hamburg.

Ihr habt auch Lust bekommen auf eine Seereise mit den Hurtigruten? Hier könnt Ihr einschiffen

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