MS Otto Sverdrup – Auf den Spuren der Postschiffroute Teil 1
Hamburg – Seetag – Stavanger – Bergen
MS Otto Sverdrup – Vom 05. bis 19. Juli 2024 war ich von Hamburg aus zum Nordkap und zurück nach Hamburg mit den Hurtigruten unterwegs. Ich befand mich auf den Spuren der Postschiffroute und erlebte eine wahnsinnig schöne Reise. Insgesamt wird es aufgrund der Fülle an Ereignissen, den Bericht in vier Teilen geben.
Heute starten wir ab Hamburg und fahren mit einem Seetag nach Stavanger und danach nach Bergen.
MS Otto Sverdrup – Start ab Hamburg
Meine Eincheck-Zeit in Hamburg war mit 16 Uhr vorgegeben. Als ich gegen 15 Uhr in Steinwerder eintraf, war der Check-in fast leer und ich konnte zunächst die Koffer abgeben, die auf den Kabinengang transportiert wurden. Der Check-in und die Sicherheitskontrolle gingen sehr schnell und meine Kabine auf Deck 3 war auch schon bezugsfertig. Vor dem Auslaufen um 18 Uhr stand noch die übliche Seenotrettungsübung auf dem Programm, die teilweise im Vortragsraum auf Deck 4 und unter den Rettungsbooten draußen auf Deck 5 abgehalten wurde.
Dann hieß es auch schon Leinen los und die nächsten drei bis vier Stunden ging es gemütlich die Elbe hinunter. Das erste Abendessen um 18 Uhr fand in Buffetform im Restaurant Aune auf Deck 4 für alle statt. Wie später auch auf der Reise zum Frühstück und zum Mittagessen, war beim Buffet freie Platzwahl und die Getränke waren inklusive (am Mittag und zum Abend: Unterschiedliche Softdrinks, Bier, diverse Weine).
Am Abend fand dann das EM-Spiel Deutschland-Spanien statt, was in der Explorer Bar und auch auf der Kabine im TV-Kanal 5, mit norwegischem Kommentator, übertragen wurde. Leider verloren wir und die Stimmung war zunächst ein wenig getrübt. Ich hatte mir schon vor der Reise die Hurtigruten-App auf meinem Telefon installiert und diese zeigte mir – neben den Infos für den nächsten Tag – auch bereits die Menüwahl für den kommenden Abend an. Das W-Lan funktionierte auf Anhieb super und das blieb auch an allen Seetagen an Bord so. Recht müde ging ich an diesem ersten Abend zu Bett und beschloss mir am nächsten Tag auf jeden Fall ein zweites Kopfkissen zu bestellen.
MS Otto Sverdrup – Seetag mit Seegang
Der erste Seetag der Reise über das Nordmeer war geprägt von doch sehr starkem Seegang und auch vielen Regenschauern. Nach dem Frühstück erkundete ich das Schiff im Innenbereich und aß hervorragend im Bistro Fredhelm auf Deck 7 zu Mittag. Dort gab es eine kleine Karte zur Auswahl und auch die Getränke waren inklusive. Das sympatische und junge Coastal Experience Team stellte die Ausflüge der Reise vor, die inklusive waren und natürlich auch die noch zubuchbaren.
Am Nachmittag um 14 Uhr fand der Kapitänsempfang mit der Vorstellung der Offiziere in der Explorer Lounge auf Deck 8 statt. Um 15 Uhr 30 besuchte ich den ersten Vortrag des Bordfotografen Philipp, der tolle Tipps für Fotomotive der Reise mit dem Smartphone oder der großen Kamera gab. Am Abend begab ich mich das erste Mal an meinem Zweiertisch Nummer 58 im Heck zum Abendessen ein. Der Kellner war mir sehr sympatisch, aber die Lautstärke der Mitreisenden und des fahrenden Schiffes empfand ich als sehr extrem. Später auf der Reise wechselte ich am Abend an Tisch 10 im vorderen Bereich. Auf Deck 8 ging die Übertragung der EM-Spiele an diesem Abend nach dem Essen weiter. Das erste Spiel schaute ich gern noch an, doch dann zog es mich in Richtung Kabine.
MS Otto Sverdrup – Stavanger mit Lysefjord
Pünktlich um 9 Uhr machte die Otto Sverdrup am nächsten Tag in Stavanger fest. Ich kannte den Hafen und den Liegeplatz bereits vom letzten Jahr, doch an diesem Tag begrüßte mich kein strahlend blauer Himmel. Es war bedeckt bis regnerisch. Nach einem leckeren Frühstück, speziell die Fischauswahl begeisterte mich täglich, erkundete ich zunächst Teile der Altstadt, die ich letztes Mal aus Zeitgründen nicht ansehen konnte.
Stavanger ist vor allem auch für Street-Art-Kunst aufgrund eines früheren Straßenkunstfestivals bekannt, was ich letztes Mal gar nicht bemerkt hatte. Den Selfie-Punkt „Shit“ der wohl zu einem Skateboard-Geschäft führte, entdeckte ich auch eher durch Zufall. Mich führte mein Weg dann doch eher zu dem bereits bekannten Hafen und ich wanderte an den hübschen Häusern dieses Mal vorbei bis zur Dom-Kirche, die oberhalb liegt. Dort fand ich das Alexander-Lange-Kielland-Denkmal, von einem norwegischem Autor. Alexander gilt als ein früher Vorreiter der Form „Kurzgeschichten“, was mich natürlich sehr begeisterte. Zum Nachmittag besserte sich das Wetter nicht wirklich und so unternahm ich nach dem Mittagessen nur einen weiteren, kurzen Spaziergang u.a. zum Erdöl-Museum.
Um 17 Uhr war dann das tägliche Treffen mit dem Coastel Team angesagt. Infos zum nächsten Hafen, wurde immer viel Kultur und auch norwegische Traditionen vermittelt. Und die lieben Jungs bemühten sich wirklich sehr, uns die norwegische Sprache beizubringen. Hei (hallo) und tusken takk (vielen Dank) lernte ich an diesem Tag.
Ab 18 Uhr 30 nahmen wir dann Kurs auf den 40 Kilometer langen Lysefjord. Leider war das Wetter immer noch regnerisch und auch neblig. Seinem Namen „heller Fjord“ machte er an dem Abend jedenfalls keine Ehre. Den berühmten Preikestolen sah ich auf der Hinfahrt gerade noch, bevor er im Nebel verschwand. Wir fuhren bis zum Ende zur Siedlung Lyseboten, wo tatsächlich 14 Menschen wohnen. Nach der Ausfahrt lag unser Schiff ab 22 Uhr mindestens noch eine Stunde auf Reede und an Schlaf war aufgrund der sehr lauten Motoren nicht wirkrlich zu denken.
MS Otto Sverdrup – Bergen im Regen
Umgeben von sieben Bergen ist Bergen, die ehemalige norwegische Hauptstadt, eigentlich eine der malerischsten Städte Norwegens, jedoch nicht an diesem Tag. Ich war schon drei Mal in Bergen und hatte mir eine Tour zum Aquarium vorgenommen. Doch als ich am Morgen aus dem Kabinenfenster blickte, genoss ich in Ruhe erstmal mein Frühstück im Aune. Fasziniert war ich von dem Eierautomat und glaubt mit, die weichen Eier sind wirklich weich.
Das Wetter verbesserte sich nicht. Mit uns lag die Artania von Phoenix und weiter draußen eine Costa. Ich arbeitete ein wenig an Texten in der schönen Explorer Lounge auf Deck 8. Zum Abendessen genoss ich einen sehr leckeren Wels (Fisch) und nachdem wir um 18 Uhr Bergen verliessen, besserte sich auch das Wetter.
Auf dem Programm stand die erste Panorama-Fahrt der Reise, u.a, die Passage der Insel Fedje und ich genoss die eindrucksvolle Schärenlandschaft bis weit nach 22 Uhr aus der Explorer Lounge von Deck 8 aus. Leuchttürme zählen war angesagt und so langsam verstand ich, was eine Reise mit Hurtigruten von einer Kreuzfahrt an der Küste unterschied. Wir fuhren einfach mitten durch Norwegen, anstatt nur daran vorbei.
Euch hat Teil 1 gefallen? In zwei Wochen geht es weiter. Dann erfahrt Ihr alles über den nächsten Seetag und den wunderbaren Besuch der Insel Træna, wo ich auf dem Skulpturenweg wanderte. In der kleinen Siedlung Torsken gab es mehr zu entdecken, als ich erst glaubte und dann natürlich das Reisehighlight, der Ausflug von Honningsvåg an das Nordkap.
Ihr habt auch Lust bekommen auf eine Seereise mit den Hurtigruten? Hier könnt Ihr einschiffen.
Liebe Brina Stein,
ganz toller Bericht, bin gespannt auf Teil 2. und mit Kevin an Bolrd kann ja nichts schiefgehen 🙂
Vielen Dank, liebe Angela für die Begeisterung :-), viele Grüße Brina