Landgang auf den Osterinseln – ein bezauberndes Reiseziel!
Ein Auszug aus dem Buch „115 Tage an Tisch 10 – Wellengeflüster auf Weltreise“
Am 47. Tag erreichte ich im Rahmen meiner 115tägigen Weltreise mit der Costa Deliziosa Hango Piko, den Hafen der Osterinseln. Von 8 bis 18 Uhr lag das Kreuzfahrtschiff auf Reede. Ich unternahm einen geführten Ausflug der Reederei, um doch möglichst viel erkunden zu können.
Nach Reiseende landeten schliesslich die schönsten Ausflüge natürlich in meinem Roman und der Ausflug auf den Osterinseln gehört definitiv dazu. Daher könnt Ihr heute im Blog einen Blick in das Tagebuch einer meiner Hauptfiguren werfen. Lest selbst im Folgenden, was „Jessica“ während ihres Landgangs auf den Osterinseln erlebt hat.
Osterinseln – die Ankunft

Nach dreieinhalb Tagen erreichten wir schliesslich den Hafen der Osterinseln, Hanga Piko, die Sonne schien und es waren stolze 25 Grad. Wir bestiegen nach dem üblichen ‚Herlinde-Nummern-Vergabe-Theater‘ in der Mirabellenbar das Tenderboot, welches mächtig schaukelte, uns aber sicher an Land brachte. Im Hafen standen Kleinbusse für den Ausflug bereit und in unserem war außer den Landfrauen auch Bruno. Gut, mit den Mädels hatten wir wie immer zusammen angestanden, Bruno hatte sich geräuschlos angeschlichen, um im selben Bus mitzufahren. Ob er doch langsam unsere Gesellschaft schätzte? Ich hatte beobachtet, dass er bisher, vermutlich durch seine Art, nicht viele Bekanntschaften geschlossen hatte. Natürlich krallte er sich den Platz neben dem Fahrer, Tim und ich kletterten umständlich in die letzte Reihe. Dann startete die Fahrt über diese Insel, die so unendlich grün ist.

Osterinseln – die Faszination der Moais

Rechts und links der Straße sahen wir immer wieder wilde Pferde und wunderschöne Blumen in allen Farben. Zunächst besuchten wir die Moai am Ahu Tongariki. Mich faszinierte besonders der einzeln stehende Moai mit einem zylinderförmigen Kopfaufsatz, der sogar richtige Augen hatte. Mit denen schien er mich zu fixieren, egal von welcher Position ich ihn fotografierte. Einheimische in typischen Kostümen stellten ein paar Kampfszenen nach. Ich bekam meine Kamera gar nicht mehr aus der Hand und natürlich legte ich ein paar Dollar als Trinkgeld in ein kleines Körbchen, im Gegensatz zu Bruno, der mir erklärte, dass die froh sein könnten, dass ihr Foto nun als Werbung für die Osterinseln in die Welt hinausgetragen würde.
Das war mal wieder typisch Bruno! Bei unserem zweiten Stopp hielten wir am Ahu Akivi, dort standen gleich sieben Moai nebeneinander und blickten auf das Meer. Vonhier oben konnte ich auch unser Kreuzfahrtschiff auf Reede liegen sehen, es wirkte winzig. Unsere Reiseleiterin erklärte uns, dass diese Moais eine astronomische Bedeutung hätten. Man nannte sie auch die sieben Botschafter. Ich blickte direkt in ihre steinernen Gesichter und spürte eine Art Botschaft, die aber nicht in mein Gehirn durchdringen wollte.

Osterinseln – das „diensthabende“ Pferd

Später im Hafen kaufte ich einen Magneten, auf welchem der Moai mit den blauenAugen abgebildet war und einen handgefertigten, kleinen Moai. Ich beschloss, ihn als persönlichen Glücksbringer einzusetzen und kaufte gleich noch einen zweiten für Nina. Ach, Nina, was fehlte sie mir und unsere sonst tägliche Kommunikation doch. Rita, Rosi und Ute brachen übrigens bei den sieben Moai alle Rekorde. Ein Polizist war nach einer Weile auf einem Pferd erschienen. Nun wollten alle Landfrauen Fotos mit ihm und seinem Tier. Er stimmte zu, verlangte aber, dass sie dazu auf dem Pferd sitzen sollten. Mühsam hievte sich eine nach der anderen hinauf und posierte stolz für das Foto. Bruno bekam fast die Krise! Wie sehr habe ich mich schon an diese lustige Truppe gewöhnt, diese Landfrauen, die werden mir nach der Reise bestimmt fehlen.

Osterinseln – ein guter Verkaufsort für Tannenbaumkugeln

Inzwischen hatte ich natürlich auch von Utes Dauergesprächen mit Kalli erfahren. Das hatte anscheinend ganz schön geknallt in der Kabine der Landfrauen, denn Utes Urlaubskasse war fast leer gewesen. Doch diese erfinderische Frau hatte in Valparaiso reichlich Wolle und Schaumstoffkugeln eingekauft. Die Kugeln umhäkelte sie und wollte sie in der Südsee an die Einheimischen als deutsche Tradition verkaufen. Auf den Osterinseln hatte sie erstaunlicherweise sogar erste, begeisterte Abnehmer gefunden. Man sah sie an den Seetagen nun eigentlich ständig mit dem Häkelzeug. Inzwischen hatte sie sogar an erste Passagiere Kugeln verkauft. Ich überlegte auch, welche zu kaufen, einfach schon als Erinnerung. Wie würde es sich wohl anfühlen, diese beim nächsten Weihnachtsfest am heimischen Baum schwingen zu sehen? Ich konnte es mir heute noch nicht vorstellen. Nun waren wir auf dem Weg nach Tahiti. Heute Mittag würden wir in Höhe der Pitcairn Islands vor Anker gehen…