HANSEATIC Inspiration von Kiel nach Hamburg- Reisebericht Teil I

Auf neuen Wegen im Norden Deutschlands unterwegs 02.-09.10.2020!

HANSEATIC Inspiration! Warum in die Ferne schweifen, denn das Gute liegt so nah? An dem Spruch ist definitiv etwas Wahres dran, denn in „normalen“ Zeiten würde man nicht auf die Idee kommen, auf einem Expeditionsschiff von Hapag Lloyd Kreuzfahrten in Nord- und Ostsee zu kreuzen und sich durch den Nord-Ostsee-Kanal fahren zu lassen. Wenn wir nicht im Pandemie-Modus wären, wäre das Schiff aktuell schon fast auf der Positionierungsfahrt in Richtung Antarktis, mit dem Ziel, den Gästen Kaiserpinguine – auf Eisschollen vorbeischwimmend – zu zeigen.

Dennoch, auch in Deutschland gibt es wundervolle Ziele, die nur mit Schiffen in der Größe der Expeditionsschiffe bereist werden können. Die meisten anderen Schiffe sind zu groß und das fängt bereits mit der Passage durch den Nord-Ostsee-Kanal an.

Weil uns die Route so inspiriert hat und auch, weil wir immer schon mal ein Expeditionsschiff für Euch erkunden und auf Herz & Nieren testen wollten, sind wir am 2.10.2020 auf die HANSEATIC Inspiration aufgestiegen. Wir waren gespannt, was uns erwartet und nehmen Euch jetzt mit auf eine wundervolle Reise.

HANSEATIC Inspiration – erstmal nach Hamburg

Foto: Per Shuttle von Hamburg nach Kiel

Mit unserer  Buchungsbestätigung hatten wir bereits die feste Check-In Zeit erhalten, von der auch kein Abweichen möglich war, denn die Anzahl der Gäste auf engem Raum, sollte coronabedingt entzerrt werden.

Da unsere Check-In Zeit für 16:00h festgelegt war, machten wir uns am Vormittag entspannt mit dem Auto auf den Weg nach Hamburg, haben unsere Koffer am Flughafen-Treffpunkt für den kostenlosen Hapag Llloyd Shuttle nach Kiel abgegeben und sind dann noch zu einer guten Freundin weitergefahren, die unser Auto für die Dauer der Reise beherbergt hat und uns zum vereinbarten Treffpunkt am Flughafen brachte.

Wieder am Flughafen angekommen, waren wir mehr als schockiert, denn in Hamburg fingen die Herbstferien an, aber es war Parken in der ersten Reihe möglich und im Terminal konnte man die Anzahl der Menschen fast an zwei Händen abzählen, wovon acht der Personen dann auf den Shuttle nach Kiel zu HANSEATIV Inspiration warteten. Wir wurden auf zwei Mini-Busse aufgeteilt und dann ging es geradewegs von Hamburg nach Kiel – und kamen so unserem Ziel, der HANSEATIC Inspiration, mit jedem Kilometer näher.

HANSEATIC Inspiration – Ankunft in Kiel

Im Hafen angekommen, begann bereits der hervorragende Service. Wir konnten direkt die Koffer abgeben und es ging weiter ins Kreuzfahrt-Terminal.  Mund-Nasenschutz anlegen, Hände desinfizieren, Temperatur messen und der Gesundheitsbogen – mit den Infos, in welchen Ländern/Bundesländern man sich in den letzten 14 Tagen aufgehalten hat – wurde abgeben.

Weiter ging es zum Check-In. Hier wurde kurz ein Foto zur Verifizierung der Bordkarte beim Betreten und Verlassen des Schiffes gemacht und wir bekamen einen braunen Punkt auf die Bordkarte geklebt. Dies war die Zuordnung zur Zodiac-Gruppe, denn wir checkten ja für ein Expeditionsschiff ein, bei dem Anlandungen mit  Zodiacs in jedem Reiseplan vorgesehen sind. So war das auch bei uns der Fall. Dazu aber später mehr. Es gab noch ein Einschiffungsfoto mit der Inspiration im Hintergrund und dann ging es auch schon – begleitet von einem Crew-Mitglied – und mit ganz vielen Informationen zum Tagesablauf auf das Schiff – Richtung Kabine.

HANSEATIC Inspiration – unser neues Heim auf Deck 7

Foto: Angekommen auf Deck 7

Unser zu Hause für die nächsten Tage sollte die auf Deck 7 gelegene Kabine 713 mit französischem Balkon und extrem viel Stauraum sein. Gerade auf der Kabine angekommen, bekamen wir direkt Besuch von unserer Kabinen-Stewardess, die uns ein Gläschen Champagner und ein paar Canapés „zum Ankommen“ servierte. Das war eine sehr gelungene Begrüßung und trug sofort dazu bei, dass wir uns heimisch fühlten.

Es kam dann die einzige Pflichtübung jeder Kreuzfahrt, die Seenot-Rettungsübung.  Normalerweise findet sie für alle Gäste im Hanseatrium statt, aber auch hier wurden die Gäste aufgeteilt auf das Hanseatrium und die Observation Lounge. Dies geschah wieder nach den farbigen Punkten gemäß der Zodiac-Zuordnung. Unser Treffpunkt war das Hanseatrium und zwar mit angelegten Rettungswesten. Auf dem Weg dorthin, wurde auf der Gästeliste unsere Anwesenheit markiert und wir suchten uns einen Platz mit Abstand. Wir bekamen dann vom Safety Officer den Ablauf einer möglichen Rettungsaktion erläutert und schon war die Übung beendet. Kurz die Rettungswesten auf die Kabine gebracht, ging es schon für uns auf das Sonnendeck.

HANSEATIC Inspiration – der erste Abend an Bord

Foto: Die Observation Lounge der HANSEATIC Inspiration

Dort gab es den obligatorischen Begrüßungs-Champagner und die Begrüßungsansprache vom Kapitän Axel Engeldrum und der Expeditions-Leiterin Anke Ulisch. Unser Kapitän stellte uns die Route und die Highlights vor. Dann hieß es – nach einem kleinen Schiffsrundgang – auch schon „Leinen Los“ in Richtung Wismar. Danach ging es für uns zum Abendessen in das Restaurant Hanseatic.

Die Menü-Auswahl  bestand aus einer Tageskarte mit verschiedenen Gängen und einer Standardkarte, aus denen man das gewünschte Menü ganz individuell zusammenstellen konnte. Die guten Geister um uns herum waren immer stets zu Diensten und der Ablauf, Geschmack und Service waren perfekt. Zu beachten ist, dass die Getränke jeweils exklusive sind, d.h. egal in welchem Restaurant sind sie – bis auf gesüßten oder ungesüßten Eistee – separat zu zahlen. Die Preise sind jedoch so, wie sie üblicherweise in den Restaurants an Land.

Nach dem Genuss des vorzüglichen Abendessens führte uns unser der Weg in die Observation Lounge. Sie sollte unser Stammplatz am Abend werden, nicht zuletzt wegen Helge Herr, der als Ozean-Pianist jeden Abend dort spielte. Am Anreisetag gab es nur einen Schlummertrunk draußen an Deck, bevor wir dann wieder bei Meeresrauschen einschlafen durften.

Die alte Hansestadt Wismar

Foto: Stadtrundgang in Wismar

Am Samstag, auf dem Weg nach Wismar, entschieden wir uns für ein Frühstück im Buffet-Restaurant LIDO. Hier gab es ein sogenanntes Semi-A la Carte Frühstück. Brot, Brötchen, Aufschnitt, Käse, Joghurt, etc. wurden am Buffet angereicht. Kaffeespezialitäten, Tee, Säfte, Lassi, frische Eierspeisen oder Pancaks mit Ahornsirup wurden frisch zubereitet und serviert.

Nach dem Frühstück lockte der erste Hafenstopp. Wir waren in Wismar, einer alten Hansestadt, die wir noch nicht kannten, die aber definitiv einen Besuch wert ist. Ein Spaziergang durch die Altstadt, viele typische Hansehäuser, die Schweinebrücke und der Hinweis auf die Drehorte von Nosferatu waren viele ansprechende Fotomotive für uns. Der Vormittagsspaziergang wurde mit einem Schwarzbier des Wismarer Brauhauses gekrönt. Auch in Wismar war es so, wie ich es auf der Flussreise vorher im Seebad Binz schon gefühlt hatte. Einfach voll und rücksichtslos. Wir waren froh, wieder unser Schiff zu entern.

Nach dem Mittagessen, dass wir diesmal draußen im LIDO Restaurant unter Heizstrahlern eingenommen hatten, haben wir uns noch etwas mit dem Schiff vertraut gemacht. Das Bordleben genossen. Passend zum Auslaufen, verabschiedetet uns draußen ein Shanty Chor. Auch ein paar Salut-Schüsse gab es, denn es war der Erstanlauf für die HANSEATIC Inspiration.

Das Abendessen gab es für uns im LIDO Restaurant, dem Semi-A La Carte Restaurant. Bis auf einen Abend im NIKKEI Spezialitäten-Restaurant, sollte das LIDO unser Restaurant der Wahl sein. Wir genossen es wirklich sehr, sowohl morgens als auch mittags draußen essen zu können und das im Oktober.

Zur Abendunterhaltung gab es im Hanseatrium das Duo Gare Du Nord. Alternativ erfüllte Helge Herr in der Observation Lounge wieder Musikwünsche am Klavier. Für uns war schnell klar, wo der Weg hin ging. Als gegen Mitternacht die Musik endete, ging es für uns ins Bett.

Mit Teil II des Reiseberichtes geht es weiter am Mittwoch, den 21.01.20. Dann geht es u.a. nach Flensburg, Helgoland und durch den Nord-Ostseekanal! Ich freue mich auf Euch!

Ahoi, Eure Kerstin

Zu Kerstin´s Reiselounge geht es hier.

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