Fernweh, von der menschlichen Sehnsucht – Blogparade

Wie Corona es schaffte, meine Gefühle zu beeinflussen

Fernweh! Reisen war vor Corona ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Immer, wenn ich Urlaub hatte, verließ ich das schöne Städtchen Eppstein im Taunus und begab mich entweder auf Kreuzfahrt oder auch sehr gern in meinen Heimathafen nach Travemünde. Im heutigen Blogbeitrag möchte ich Euch näher bringen, was das Wort „Fernweh“ für mich bedeutet.

Dieser Beitrag nimmt an der Blogparade „Fernweh 2021“ von Bloggerin Sabine teil, die auf ihrem Blog ferngeweht.de. dazu aufgerufen hat.

Fernweh – was ist das eigentlich für ein Gefühl?

Foto: Die Südsee, so fern

Gern nähere ich mich dem Thema ganz Wissenschaftlich. Wikipedia definiert das Wort Fernweh wie folgt:

Fernweh beschreibt die menschliche Sehnsucht, vertraute Verhältnisse zu verlassen

und sich die weite Welt zu erschließen.

Das Wort „Fernweh“ steht im wörtlichen Gegensatz zu Heimweh, der Sehnsucht nach der Heimat.

Als im März 2020 die Pandemie begann und ich nicht wie geplant an Ostern in meinen Heimathafen Travemünde fahren durfte, fühlte ich das erste Mal das Gefühl Fernweh bewusst. Reisen war für mich eine Selbstverständlichkeit und nun war Travemünde genau so weit weg wie Australien, jedenfalls gefühlt. Viele Bilder im Internet aus dem Norden stimmten mich traurig und ja, manchmal weinte ich auch. Dazu diese Erinnerungen bei Facebook. Ich versuchte jedoch diesem Gefühl Herr zu werden und redete mir ein, dass es alles nicht lange dauern würde.

Intensiv genutzt habe ich die Tage trotzdem zu Hause. Ich entdeckte eine wahre Blumenpracht im Garten neu, nahm an einem Online-Fotokurs teil und als mein regionaler Krimi „Mord im Schatten des Turms“ – mitten im Lockdown – erschien, hielt ich mit den Freundinnen eine legendäre, kontaktlose Balkon-Signierstunde ab. Als das Reisen wieder erlaubt war, fuhr ich sofort nach Travemünde und wälzte mich im Sand. Fasziniert betrachtete ich den Einlauf einer Fähre. Hurra, ein Schiff!

Foto: Zurück im Heimathafen

Fernweh – eine Kreuzfahrtautorin ohne Kreuzfahrten!

Foto: Einbeck statt Pooldeck!

Im Mai bekam ich dann langsam auch Zweifel, was aus meinen geplanten Kreuzfahrten 2020 werden würde. Zunächst wurden die zwei Lesereisen für FTI Cruises für Juli und August abgesagt. Bei der privaten Reise mit AIDA zu meinem 50. Geburtstag, ahnte ich schon zwei Monate vorher, dass dies auch nicht klappen würde.

Für den September entwickelte ich einen Plan B. Den Besuch des Zeitspeichers in Einbeck hatte ich schon viele Male auf der Liste und so wurde es trotzdem ein wunderschöner Tag. Doch was machte ich mit meinem Blog? Natürlich waren meine Besucherzahlen auch eingebrochen. Ich wollte meinen Lesern gerade jetzt aber trotzdem interessanten Content bieten und so entwickelte ich das Format „Kreuzfahrten, die ich geliebt habe“ und blickte in drei Folgen zurück.

Stundenlang saß ich da und kramte in alten Bildern und ich weinte wieder, weil ich begriff, welche Freiheit ich einmal hatte und wie ich diese mit so viel Selbstverständlichkeit betrachtet hatte. Im Internet traf ich aber auch neue Menschen, die maritime Themen hatte und vernetzte mich weiter. Für 2021 habe ich bis jetzt noch keine Kreuzfahrt gebucht, da ich gern erst geimpft werden möchte und das wird noch dauern.

Foto: Flitterwochen auf AIDAblu 2005

Fernweh – Corona ist und war eine Reise zu mir selbst!

Den Jahreswechsel verbrachte ich euphorisch zu Hause. Endlich war 2021, das schwierige Jahr war vorbei. Doch Corona kennt keine Jahre, lernte ich. Es ging nämlich weiter. Wieder wurden Kreuzfahrten, Lesungen und Messen abgesagt. Wieder gab es mitten im Lockdown eine Bucherscheinung von mir. Mein Kreuzfahrtroman „Kreuzfahrt mit Papa“ spielt in der Adria. Es ist ein Liebesroman und meine Figuren erleben eine Kreuzfahrt, wie sie früher war. Der Buchhandel und meine zahlreichen Lesefans dankten es mir mit vielen Bestellungen und sehr positiven Feedbacks.

Nun ist wieder März und der ganze Spuk dauert schon ein Jahr. Ich habe mich in den letzten 12 Monaten nicht neu erfunden, aber ich habe mich sehr viel besser kennengelernt. Ich bin in mein Innerstes gereist und habe durchaus auch über meinen stets vollen Termin- und Reisekalender nachgedacht. Wenn die Normalität wieder zurück kommt, dann ist es mein Ziel, bewusster zu leben und zu erleben. Darauf freue ich mich sehr.

Foto: Corona – ich bin zu mir selbst gereist!

Liebe Sabine, danke für Deine wundervolle Idee zu dieser Blogparade, bei der ich gern mitgemacht hatbe. Auch hat sie mir Zeit gegeben, für mich einmal darüber nachzudenken, was Fernweh für mich bedeutet!

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