Passage Tower Bridge – Mein Outdoor-Erlebnis 2019

Oder auch: Nachts, wenn alles schläft …

.. durch die geöffneten Flügel der Tower Bridge in London zu fahren. Die Passage der Tower Bridge war mein Outdoor-Erlebnis 2019, was ich an Bord der MS Hamburg von Plantours Kreuzfahrten im Mai 2019 erlebte.

Die Stadt London ist bei einer Kreuzfahrt von den Häfen Southampton und Dover aus gut für einen Tagesausflug erreichbar. Was den besonderen Charme ausmacht mit einem kleinen Kreuzfahrtschiff die Themse zu befahren und in London direkt vor Anker zu gehen, erfahrt Ihr in meinem heutigen Blogbeitrag.

Passage Tower Bridge – ein paar Fakten

Foto: Sonnenuntergang über London

Die Tower Bridge ist eine Hänge- und Klappbrücke im neugotischen Stil und insgesamt 244 Meter lang. Ihre zwei Türme sind 65 Meter hoch. Sie wurde einst benannt nach dem Tower of London und wurde im Jahre 1894 eröffnet. Ihr Bau betrug ca. 8 Jahre. Der Anlass des Baus waren die damaligen Verkehrsprobleme in London. Sie wurde aus Stahl gebaut und dann wurden die Türme mit Kalkstein verkleidet, um ihr ein schöneres Aussehen zu geben. Man kann auf ihr die Themse mit Kraftfahrzeugen, per Fahrrad oder auch zu Fuß überqueren. 1977 wurden Teile der Tower Bridge anläßlich des silbernen Thronjubiläums von Elisbeth der II. in den britischen Nationalfarben lackiert. Die Brücke, die als richtiger Hotspot gilt,  ist neben dem Big Ben und dem Buckingham Palace eines der Londoner Wahrzeichen.

2014 hat die Fußgängerbrücke der Tower Bridge einen begehbaren 11 Meter langen und 1,8 Meter breiten Glasboden erhalten. Aus 40 Meter Höhe kann man von hier auf fahrende Autos, Fahrräder und Boote blicken. Eine großartige Attraktion, aber nur für Menschen ohne Höhenangst!

Passage Tower Bridge – das Erlebnis

Foto: Passage Tower Bridge bei Nacht

 

Die Fahrt die Themse hinauf vom Ärmelkanal aus kommend nach London dauerte mehrere Stunden. Im Bordprogramm der MS Hamburg war die Durchfahrt am Abend zuvor für 03:00 Uhr in der Nacht angekündigt. Ich hatte mir den Wecker auf 02:00 Uhr gestellt und als ich aus dem Fenster meiner Kabine blickte, waren wir bereits in Höhe der Docklands. Schnell zog ich mich an und begab mich direkt auf das Sonnendeck, wo bereits einige Mitfahrer und Fotografen an der Reling standen. Als die Hamburg um die nächste Ecke bog, gab es den ersten Blick auf die hell erleuchtete Tower Bridge. Einige Gäste applaudierten, ich bekam ein Gänsehautgefühl. Sehr langsam schob sich das Kreuzfahrtschiff auf die Brücke zu.

Ich wechselte meinen Beobachtungsplatz und ging ganz nach vorn auf den sogenannten Palmengartenbalkon, der sich direkt über der Brücke befindet. Hier traf ich dann schon deutlich mehr Mitreisende, alle bewaffnet mit Kameras und Smartphones. Es öffneten sich pünktlich gegen 03:00 Uhr die beiden Flügel der Klappbrücke, die nach unwahrscheinlich kurzer Zeit nahezu senkrecht standen. Ich war überrascht, dass trotz der Uhrzeit viele, kleine Boote um unser Kreuzfahrtschiff herum fuhren. Die Passage begann. Ein Foto machen? Ein Video drehen? Als Zuschauer musste man sich entscheiden, alles ging so schnell. Besonders beeindruckend war der Blick nach oben und auf die Kalksteintürme, als wir direkt unter der Tower Bridge waren. Nach der Durchfahrt stürmten die meisten, so auch ich, dann wieder an das Heck, um weitere Aufnahmen zu machen und zu beobachten, wie die Brücke sich hinter uns wieder schloss.

Passage Tower Bridge – technische Brückendetails

Foto: Tower Bridge von unten bei der Durchfahrt

Das Öffnen und Schließen der Flügel erfolgte früher durch ein hydraulisches System. Dabei wurde Wasser von 2 Kolbendampfmaschinen in große Druckspeicher gepumpt. So konnten die Fahrbahnen (Flügel) schon damals innerhalb von sensationellen 2 Minuten hochgeklappt werden. 1974 wurde das hydraulische System von Wasser- auf Ölhydraulik umgestellt. Diese arbeitet mit elektrisch angetriebenen Pumpen. Das alte Maschinenhaus mit den Dampfmaschinen ist weiterhin im Museum zu besichtigen.

Die Tower Bridge wurde von dem Londoner Stadtbaumeister Horace Jones entworfen. Ein wenig tragisch finde ich es persönlich, dass er die endgültige Fertigstellung nicht mehr erlebte.

Mein Fazit

Foto: Liegeplatz der MS Hamburg im Herzen von London

Die Passage der Tower Bridge mit einem Kreuzfahrtschiff, ist ein unvergeßliches und einzigartiges Erlebnis, welches jeder Kreuzfahrtfan einmal erlebt haben sollte. Ich habe diese Reise (Eventreise „Rock the boat“ mit stars@sea und Moderator Uwe Bahn) im vergangenen Jahr mit Plantours Kreuzfahrten und der MS Hamburg unternommen. Für 2020 wird sie erneut angeboten.

Zur Reiseausschreibung 2020 von Plantours Kreuzfahrten geht es hier.

Hier geht es darüber hinaus zu allen Bückenöffnungszeiten und zur Webseite der Tower Bridge. Seit 1982 können die Inneneinrichtungen auch besucht werden. Der Besucherandrang ist das ganze Jahr hoch. Ich empfehle deshalb, die Tickets vorab im Internet zu kaufen, was auch die Wartezeit vor Ort angenehm verkürzt.

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